Ja ich weiß, es ist noch keine Saison für „echten“ Matjes – deswegen musste ich heute beim täglichen Fang der Naturalien zu „Matjes nach nordischer Art“ greifen. Da sind die Heringsfilets dann zusätzlich noch in Pflanzenöl eingelegt. Mit Küste und fangfrisch haben wir es in Berlin Friedrichshain nun mal eher nicht so. (Und ich fürchte die Spree ist da auch kein adäquater Ersatz als Heringsfanggebiet…)
Selbstgemachter Heringssalat mit Matjes
Der einfache und schnelle Heringssalat war aber dennoch äußert lecker zu knusprig-frischen Roggenbrötchen. Ich hab ihn so gemacht, wie ich Häckerle von meiner Mama her kenne, die aus Sachsen stammt. Bei uns kommt keine Mayonnaise ins Häckerle.
Ich habe allerdings keinen blassen Schimmer inwieweit das jetzt wirklich typisch sächsische Küche ist. Wahrscheinlich ist es einfach schlichte, deutsche Hausmannskost?
Die einzige Änderung von mir ist die Zugabe von Pfeffer und einem Apfel. Ich mag es halt fruchtig und geschmacklich harmoniert das leicht säuerliche sehr gut mit dem Matjes und die Süße passt gut zur Zwiebel. Apfel und Zwiebel sind ja sowieso ein bekanntes Dream-Team der Küchenlandschaft. Alles wird klein gehackt (ich vermute daher der Name Häckerle) und vermischt – und schon ist der Matjessalat fertig. Das Rezept steht und fällt meiner Ansicht nach übrigens mit dem Matjes und seiner Qualität. Guten Appetit!
Rezept für Häckerle
200g Matjes
2-4 hartgekochte Eier
1 rote Zwiebel
1 säuerlicher Apfel
1/4 – 1/2 TL frisch gemahlener bunter Pfeffer
Zubereitung Matjessalat
- Matjesfilets mit Küchenkrepp trocken tupfen und weitestgehend vom Öl befreien.
- Die Fischfilets in schmale Streifen schneiden, fein würfeln und in eine Schale geben.
- Mit dem geschälten und entkernten Apfel, der Zwiebel und den hartgekochten Eiern genauso verfahren.
- Pfeffer darüber streuen und alles gut vermischen. 15-20 Minuten ziehen lassen, damit das Salz des Matjes die Apfel- und Zwiebelstücke etwas zum schwitzen bringt. Das war es schon. Also mehr Schneidarbeit als Kochkunst. 😉
Ein schlichtes, aber sehr bodenständiges und gutes Gericht, das traditionell zusammen mit frischem dunklen Brot oder Brötchen und – wer es mag – mit etwas Butter gegessen wird. Pellkartoffeln passen übrigens auch ganz hervorragend zu diesem Fischsalat.
Liebe Grüße
Shermin
Super lecker. Habe noch gewürfelte gekochte Kartoffeln dazu gegeben.
@Birgit – Oh, als Kartoffelsalat – das klingt gut!