Prag I. – gefangen in der Touristenklitsche

Erster Reise- und Fressbericht aus Prag. :-)

Wir sind ja heute gen Prag gereist. Mein geliebter Gemahl hat unsere ersten Stunden hier schon in seinem Blog „Kai`s Kram“ zusammengefasst. Wir werden das wohl im Wechsel halten und live von unserer Erholung & Erlebnissen berichten.

Apartement ist wirkich schön und ruhig gelegen, unser Vermieter war so nett uns am Bahnhof einzusammeln und herzukutschen und entpuppte sich als netter Schweizer mit vielen Tipps.  Bei der Einfahrt ins Viertel (wir sind quasi direkt unterhalb des Burgbergs in der Altstadt bei den ganzen Botschaften einquartiert) wurde unser Auto erstmal nach versteckten Autobomben abgesucht. Interessantes  Gefühl.

Zum Abendessen empfahl uns der Vermieter ein günstiges Lokal direkt in der Nähe, das auch von Einheimischeen frequentiert wird. Leider so stark, dass es da keine Platz mehr gab (beim Betreten gab es auch den interessanten Effekt, den ich gerne als „Der Fremde betritt den Saloon und wird von der autochtonen Bevölkerung  stumm niedergestarrt“ bezeichne…) und wir uns dann in den touristisch stärker bevölkerten Gegenden umsehen mussten. Obwohl wir die Augen offen hielten, sind wir natürlich – ausgehungert und vollkommen entkräftet wie wir waren – total in die Touristenfalle gelatscht. Ok, Unmengen haben wir jetzt nicht gezahlt, aber ich stehe wirklich darauf, wenn mich die Bedienung auch..äh.. bedient? Oder mir das korrekte Getränk bringt. Ohne mich dabei süffisant wie das letzte doofe Weißbrot zu behandeln. Oder – ganz innovativ – mich vielleicht fragt ob ich die Leere in dem einen Glas evtl. sogar durch weitere lebensspendende Flüssigkeit ersetzen will. Die Locations war nett und das Essen war noch Ok, aber ziemlich salzig (vielleicht steigert das den Pivo-Umsatz? Das war immerhin gut) und das Fleisch zadderig. Die Bedienung verfolgte das Servier- Schemata : *Klatsch* *Teller hinwerf* Friss deinen Knorpel gefälligst klaglos, du blöder Touri!“ Naja Touristenklitsche halt – selbst eingebrockt. Das nächste Mahl gibts dann halt woanders. Den Namen habe ich mir nicht gemerkt (oder verdrängt?) – ich recherchiere den aber noch in den nächsten Tagen und reiche das nach.

Der Clou waren übrigens die – zugegeben sehr sauberen – Toiletten, die aber keine Schlüssel besaßen. Ungute Erinnerungen an zugige Uniklos, an deren defekte Türklinken frau sich hektisch klammerte erwachten spontan….

Zum abendlichen Abschluss noch ein Bild, das Kai vor ner Minute aus unserem Fenster geschossen hat.

Mond_Prag

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4 Comments

  • Ich mag Prag sehr, hat ein bisschen was morbides, besonders im Herbst/Winter. Ich hab mir leider nicht gemerkt, wo wir überall essen waren, weil wir einfach spontan eingekehrt sind, hatten aber immer Glück anscheinend.

  • Nach dem ersten abendlichen Reinfall hatten wir bisher auch immer Glück mit dem Essen. Vor allem freut es mich, dass die Preise doch noch nicht so immens gestiegen sind, wie ursprünglich von mir befürchtet.

    @ ELljaja Der gotisch-morbide Look von Prag ist quasi das, was uns uns hergetrieben hat. 😉 Ich merke gerade einfach wieder, dass das „meine“ Stadt ist – so touristisch blöd sich das vielleicht anhören mag. Aber jeder hat ja seine Lieblingsstadt und ich renne hier dauernd mit einem verklärten Grinsen auf dem Gesicht durch die Gegend – jeder der mich näher kennt weiß wie seltsam das ist. *lacht*

  • Ich habe gerade gelesen, dass die Klos in diesem Etablissement keine „Schüsseln“ besaßen – und ich habe eine lebhafte Phantasie – kaputtlach!

    Prag – ach ja. Der Ort, wo meinem Mann die Brieftasche mit allen Papieren in der U-Bahn geklaut wurde und unser Konto – wie auch immer (NEIN, er hatte die Geheimzahl nicht aufgeschrieben) – innerhalb einer halben Stunde um 2000 Euro leichter war. Irgendwie mag ich da nimmer hin. Obwohl – schön ist’s schon dort… Als Kafka-Fan bin ich dort ebenfalls breit grinsend durch die Gegend marschiert.

    Dein Schreibstil ist urkomisch, auch wenn ich richtig lese muss ich ständig lachen. Danke!

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