Egal ob man sie nun Falaffel, Falafil oder Falafel nennt – wer Vegetarier/Veganer ist, seinen Fleischkonsum einfach etwas einschränken will oder die frittierten arabischen Kichererbsenbällchen ganz simpel nur liebt, kann hier ruhig zugreifen. Man braucht nun wirklich echt keine fertige Trockenmischung aus dem Supermarkt verwenden oder das begehrte orientalische Fast Food am Imbiss erwerben, sondern kann die frittierten Köstlichkeiten sehr gut selbst in der eigenen Küche herstellen – selbstgemacht schmecken sie auch viel besser als an der Dönerbude. Die kleinen veganen arabische Bouletten lassen sich auch gut als Fingerfood bei Partys verwenden, wohlverpackt zu einem schönen Picknick mitnehmen oder sind in größerem Format und in der Pfanne ausgebraten auch gut als Patty für Kichererbsenburger.
Entschuldigt bitte die schlechte Bildqualität, die Fotos habe ich noch mit meiner uralten kleinen Knipse gemacht.
Die Vielfalt der Hülsenfrucht Kichererbse
Die Kichererbse wird schon seit Jahrtausenden vom Menschen als Nutzpflanze angebaut und ist ein vielfältiges Gemüse, das sich oft in Rezepten der orientalischen, indischen, mexikanischen oder mediterranen Küche wiederfindet. Mit ihr lassen sich auch sehr leckere arabische Eintöpfe, arabische Salate, Hummous (im Blog findet sich dank meiner ewig langen Schedule bisher leider nur das Rezept für Baba Ganoush (Auberginencreme)) oder Schmorgerichte mit Lamm, Couscous oder ähnlichem kochen.
Rezept für selbstgemachte Falafeln
circa 500 g Kichererbsen aus der Dose (Abtropfgewicht) oder getrocknete, am Vortag eingeweichte und dann gekochte Kichererbsen
100 g (Instant-)Bulgur
100 g Mehl
150 g Sesamsaat
1 Bund glattblättrige arabische Petersilie
2 mittelgroße Zwiebeln
3 Knoblauchzehen
1 1/2 TL Salz
je 1/2 TL frisch gemahlenen roten und schwarzen Pfeffer
1 1/2 TL gemahlene Koriandersaat
1 TL gemahlenen Kreuzkümmel (Kumin)
1/2 TL edelsüße Paprika
neutrales Öl zum Frittieren (Sonnenblumenöl)
Zubereitung der Falafeln
- Bulgur gemäß Packungsanweisung zubreiten und quellen lassen.
- Die Zwiebeln und den Knoblauch schälen, grob zerkleinern und in einer Küchenmaschine (falls man sowas nicht hat, kann man auch alles mehrfach durch eine feine Scheibe des Fleischwolfs jagen) fein zerhacken.
- Die Petersilie waschen, von den groben Stängeln befreien und zu der Zwiebel-Knoblauch-Masse geben. Ebenfalls fein zerkleinern lassen.
- Die Gewürze und den fertig gequollenen Bulgur hinzugeben und alles gut miteinander vermischen.
- Nun die abgetropften Kichererbsen in die Küchenmaschine hinzugeben und das ganze zu einer Art grobem Mus verarbeiten.
- Die Falafel-Masse in eine Schüssel geben und dort mit einem Löffel das Mehl unterarbeiten. Darauf achten, dass alles homogen vermengt ist. Sieht man hier schon, dass der Kichererbsenteig zu weich ist, kann man direkt mit etwas Mehl nachjustieren.
- In einer hohen Pfanne oder einem Topf das Öl erhitzen und die Sesamsaat in einem tiefen Teller bereit stellen.
- Mit den Händen oder, falls der Kichererbsenbrei zu feucht ist, zwischen zwei Löffeln die Falafeln formen, im Sesam wälzen und im heißen Öl (Probestückchen hineingeben, wenn Bläschen daran erscheinen ist es richtig) von jeder Seite goldbraun frittieren, danach mit einem Schaumlöffel herausholen, auf Küchenkrepp abtropfen lassen und servieren.
Falafel-Fazit
Entweder knabbert man die Kichererbsenbällchen wie kleine Frikadellen und als Fingerfood in der Hand, auch kalt schmecken sie beispielsweise sehr gut. Oder man wickelt sie – zusammen mit viel knackigem Salat und einer frischen Joghurtsauce – in dünnes arabisches Fladenbrot. Quasi als Falafel-Wrap.
In ganz seltenen Fällen kann es übrigens passieren, dass die Falafeln sich während des Frittierens von außen nach innen auflösen, bis am Schluss kaum noch etwas außer ein paar fetttriefenden Krümeln vorhanden ist. Ich bin keine Chemikerin und kenne den Grund nicht, aberin Gesprächen mit anderen Falafelköchen hat sich abgezeichnet, dass es hierbei wohl starke Markenunterschiede gibt – also bitte nicht vom Erlebnis des Auseinanderfrittierens entmutigen lassen. Bei diesem Problem kann es außerdem sehr gut helfen, einfach noch ein paar Esslöffel Mehl in die Kichererbsenmasse einzuarbeiten. Die Klebstoffe des Getreides tun dann ihr Werk und alles bleibt zusammen. Das hat zumindest bei mir bisher immer geholfen, wenn so ein Fall mal eintrat.
Als Denkanstoß: Man kann das Bulgur übrigens auch komplett weglassen und nur Mehl dazu geben oder auch probehalber zu Kichererbsenmehl greifen.
Falafel und Hummus, seit ich in Israel war und lernte, wie das wirklich zu schmecken hat:
MAG ICH!
Ich liebe Falafeln! Ich frittiere sie aber nie, sondern Backe sie im Ofen. Auf meinem Blog habe ich Sie sogar mal gegrillt.
Sie sind zwar nicht so knusprig, dafür schmeckt man die Kräuter und Pistazien besser raus !
@Heike – Meine erste Begegnungen mit Hummous fand in einer arabischen Ruhrpottimbissbude statt. Ich war 7 und sofort Feuer und Flamme. 🙂 Muss damals wohl Glück gehabt haben.
@Cheftatze – Das mit den Pistazien klingt interessant, habe schon auf deinem Blog nachgestöbert. Grillen würde ich meine Falafeln nicht, der Teig ist dafür glaube ich zu flüssig.
Ich mag Falafel total gern und es steht auf meiner Bald-mal-Kochen-Liste ziemlich weit oben. Inwieweit unterscheidet sich arabische Petersilie von hiesiger? Kriegt man die im türk. Lebensmittelladen?
Oh entschuldige Peggy, irgendwie ist mir dein Kommentar im Juli durch die Lappen gegangen. Ich hoffe es hilft dir noch. Mit arabischer Petersilie meine ich die großblättrige Petersilie. Die kriegst du in jedem anständigen orientalischen Lebensmittelladen hinterhergeworden.
Immer wieder super lecker und man kriegt alle Zutaten im normalen größeren Supermarkt! Bei uns am liebsten mit Salat, Gurke und Joghurt-Minz-Soße in Wrapps gewickelt 🙂