Neben meiner syrischen Lieblingsnachbarin habe ich natürlich noch andere Lieblingsnachbarn. Eine Familie hier im Aufgang hat sich dieses Jahr einen Schrebergarten weit außerhalb von Berlin angelacht – inklusive schon vorhandenen und schön tragenden Apfelbäumen. Natürlich lechzte ich direkt nach den Bio-Äpfeln. Auch Fallobst – na klar. Ist für Apfelmus ja super geeignet.
Erntezeit: Rezepte zur Verwertung von Äpfeln
Mit gekauftem Apfelmus kann man mich so gar nicht reizen. Viel zu viel Zucker und totgekochte Süße. Aber jetzt konnte ich mich ja mit Klaräpfeln (eine sehr frühe Apfelsorte mit empfindlichen kleinen Früchten, die sich gut zum Einkochen eignen) und einer unbekannten rotwangigen Sorte ausleben. Meine Eltern hatten früher auch einen wundervoll tragenden Baum im Garten, mein Vater wurde dann immer – zum leichten Entsetzen meiner Mutter – im Jahresrhythmus vom Ehrgeiz des Einkochens und dem Ziel alles, aber auch wirklich alles, bis zum letzten Appelgriebsch zu verwerten, befallen. Noch zu einer Zeit von Flotter Lotte gab das irgendwie immer ein ziemliches Gepansche … was aber auch an der Art des Kochens, die mein Papa vertritt, liegen könnte… 😅
Das habe ich vielleicht von meinem Papa abbekommen, denn auch ich verwerte gerne alles von der Frucht und schmeiße nix weg. Sind es Bio-Äpfel (und durchaus auch Quitten), dann koche ich sogar die Schalen aus, um daraus Apfelgelee oder Apfel-Minze-Limonaden-Sirup herzustellen. Hier in meinem Artikel „Projekt Komplettverwertung“ findet ihr alle möglichen Rezepte dazu aufgelistet. Apfelschalen- und Griepsche ergeben übrigens auch einen wundervollen Apfellikör, der sich dann später im Jahr gut verschenken lässt. Dazu passt nicht nur Vanille, sondern tatsächlich auch sehr schön meine Apfelkuchengewürzmischung. Und wer kein Apfelmus kochen möchte, der wird vielleicht mit den schnellen Apfeltalern mit Zimt-Puderzucker glücklich – die sind frisch gebacken sooo gut!
Und da hier ein (inzwischen etwas in die Jahre gekommener, halb kaputter, aber wirklich heiß geliebter) Pürierstab der Marke zum Einsatz kommt, die hier um Rezepte bittet, passt das doch perfekt, um der lieben Zorra zum neunten (Wow! Echt schon so lange?) Geburtstag ihres Blogs „Kochtopf“ zu gratulieren.
Basisrezept für Apfelmus – ein paar Tipps
Da es ja ein grundlegendes Rezept ist, das man ganz einfach varriieren kann, vor dem Kochen ein paar Tipps am Rande.
- Äpfel sind Naturprodukte. Je nachdem, welche Sorte man verwendet, ändert sich natürlich auch ein wenig das Rezept. Sind sie besonders sauer, muss man vielleicht später noch etwas nachsüßen. Sind sie besonders saftig, reduziert man die Wassermenge und ergänzt notfalls während des Kochens.
- Der Honig (auch simpel durch Zucker ersetzbar) muss nicht karamellisiert werden. Man kann auch einfach direkt alle Zutaten in einen Topf werfen und abwarten.
- Feel free to modify. Es ist ein Basisrezept für leckeres Apfelmus. Mach es dir zu eigen, füge vielleicht noch etwas Zimt hinzu, tob dich beispielsweise mit Piment, Nelke, Lavendel, Minze oder gar Salbei aus. Oder lass es einfach so – ist ja auch lecker genug. 😉
Grundrezept für Apfelmus
Erbigt circa vier kleine Gläser Apfelmus (4 Portionen)
1,1 Kg Äpfel (Bei mir = 750 g geschält & geputzt)
100-300 ml Wasser
80 g Honig
Saft 1 Zitrone
1/8 TL gemahlene Vanilleschote (alternativ: Vanilleschote auskratzen und alles dazu geben)
Zubereitung
- Honig in den Topf geben und bei mittlerer Hitze karamellisieren lassen. Aufpassen, dass er nicht verbrennt.
- Die geschälten, geputzten und in grobe Stücke geschnittenen Äpfel darauf geben, kurz mitschwitzen lassen. Der Karamell löst sich durch die austretende Feuchtigkeit an. Auch hier: Aufpassen, dass nichts anbrennt, eventuell kurz von der Platte nehmen.
- Mit einem Teil Wasser und Zitronensaft ablöschen, Vanille unterrühren. Hitze erhöhen und Apfelstücke weich kochen lassen. Falls nicht genug Flüssigkeit vorhanden ist, noch etwas Wasser hinzu geben.
- Nebenbei in einem Kochtopf saubere Gläser und deren Deckel auskochen und ein feuchtes Küchentuch bereit legen.
- Die Apfelmasse mit einem Pürierstab fein pürieren. Abschmecken und eventuell noch nachsüßen. Ist das Apfelmus zu flüssig, dann unter Rühren noch etwas einkochen lassen.
- Das fertige Apfelmus in die ausgekochten Schraubgläser füllen, Deckel aufsetzen, fest verschließen und umgedreht auf das feuchte Küchenhandtuch stellen.
- Nach dem Abkühlen die Gläser hübsch etikettieren.
Ich hab meine Apfelorgie auch schon hinter mir….. 🙂
Dieses Apfel-Schälchen, das ist ja total süß!
Apfelorgie – das trifft es. 🙂 Habe jetzt auch zweimal Apfelmuskochen hinter mir.
Das Schälchen (ist von Asa) habe ich mal zufällig hier in einem kleinen Laden hier entdeckt und konnte nicht dran vorbei gehen. Ich (man verzeihe mir das Wortspiel) hüte es wie meinen Augapfel. 😉
fertiges Apfelmus habe ich noch nie gekauft (mich gruselt´s davor, was da alles drin sein könnte…)
Eine beliebte und sogar für „Nichtköche“ einfache Nachspeise in unserer Büroküche ist: Apfelmus in ein Gläschen und darauf Naturjoghurt (ungesüßt) und obenauf ein paar Nüsse., sehr erfrischend,
schöne Fotos, lg
Ich würde jetzt so gerne meinen Löffel in dieses sämige Apfelmus tauchen! Und das Schälchen ist das i-Tüpfelchen! Danke fürs Mitmachen und die lieben Glückwünsche.
@Friederike – Ohne direkten Zugang zu einem gut tragenden Apfelbaum mitten in der Stadt find ich das mit selbstgekochtem Apfelmus etwas schwierig. Ich verpass dann dummerweise auch gerne die rechte Zeit zum günstigen Kauf von regionalen (Bio-)Äpfeln. Der Gatte kauft sich phasenweise gerne mal das schrecklich überzuckerte Fertigzeug im Supermarkt. Ich bekomm das nicht runter, aber jeder hat ja sein geliebtes Comfortfood aus Kindertagen. 😉
@Zorra – Gerne! Mit dem Schälchen habe ich wohl einen Nerv getroffen. Dabei war es schon vorher in Rezeptfotos zu sehen. Du hast keinen Apfelbaum in deinem spanischen Garten? Höchste Zeit! 😉
Ich Liebe äpfel!! Super idee
@Yara – Schön, dass dir das Rezept gefällt. 🙂
Schau mal an, ich hatte Klaräpfel tatsächlich nur als Sofort-ess-Sorte abgespeichert. Und ich kaufe immer zu viel, wenn es sie mal gibt. Apfelmus … Muss ich mal wieder machen. Danke!
Oh super lecker ich liebe Apfelmus. Muss aber zugeben selber habe ich es noch nicht ausprobiert. Bekomme immer frischen Apfelmus von meiner Schwiegermutter, die hat immer zu viele Äpfel und möchte uns was gutes tun :-).
@Sabine – Siehste mal, ich kann sogar lehrreich sein. 😉
Aber ganz frisch schmecken die Klaräpfel natürlich auch toll. Und meine Nachbarin hat mir berichtet, dass Apfelalleriker/innen bei ihr im Freundeskreis, die Äpfel sehr gut vertrugen.
Dieses Rezept ist ja wie für unseren Apfel-Wettbewerb gemacht!
Weißt du, dass wir zur Zeit einen Apfelrezept-Wettbewerb machen? http://goo.gl/fSzDg1
Wäre schade, wenn du da nicht mitmachst!
Alli Gourmeuse
von HeimGourmet
@Alli – Danke für den Hinweis. Vielleicht interessieren sich ja einige dafür. Ich nehme an die Rezepte werden dann bei euch veröffentlicht? Das fände ich wegen Duplicate Content eben etwas schwierig. Oder wie habt ihr das geplant?
Liebe Grüße
Hallöchen,
soeben habe ich das Apfelmus nachgekocht und es ist wirklich lecker geworden! Danke für das tolle Rezept.
Liebe Grüße,
Lisa von Blogschokolade & Butterpost
@Lisa – Schön, dass dir mein Rezept gefallen hat & nen lieben Dank für die Rückmeldung! 🙂
Wow, vielen Dank für das tolle Rezept, sieht wirklich sehr lecker aus! An selbstgemachtes Apfelmus kommt einfach nichts ran. Ich liebe frisches Apfelmus und freue mich schon darauf, dein Rezept so schnell wie möglich auszutesten.
Viele Grüße
Lisa
@Lisa – Es ist zwar gerade nicht Apfelsaison, aber viel Kochfreude dabei.
Ich hab heute in meinem Schrebergarten Klaräpfel aufgesammelt und sofort zu Apfelmus verarbeitet. Dein Rezept ist supi. Danke. Hatte leider keinen Zimt da. Kardamon genommen und Ingwer. Freu mich schon auf die Reaktion, wenn ich ihn verschenke. Natürlich nicht alles. Liebe Grüße Petra
@Petra – Mjam! Kardamom und Ingwer sind ja auch wunderbare Gewürze für Äpfel. Guten Appetit & viel Freude beim Verschenken wünsch ich dir! Liebe Grüße