#Foodblogbilanz17 – Rückblick und Ausblick

Jahresbilanz. Was hat mich und mein Foodblog 2017 bewegt? Rückschau & Ausschau

Sabine von dem Blog Schmeckt nach mehr fragt auch zu diesem Jahresende mal wieder nach einer kleinen Blog-Rückschau. Da bin ich doch gerne wieder dabei. 🙂

@magic_cauldron bestnine instagram 2017
Die 9 am meisten gelikten Bilder von mir auf Instagram.

1. Was war 2017 dein erfolgreichster Blogartikel?

Da habe ich zwei zu bieten, zum einen – wie im letzten Jahr – mein Dauerbrenner „Simpel, lecker, einfach geil: Im Ofen gebackener Hokaido“ (der tatsächlich an der 100.000er Marke kratzt – Wow). Und der am besten in diesem Jahr gelaufene, neu veröffentlichte Artikel: Trinkschokolade am Stiel.

2. Welche drei deiner eigenen Blogartikel aus diesem Jahr haben dir persönlich am meisten bedeutet?

Definitiv mein Artikel über Alltagsrassismus und rassistische Wortwahl in der glitzerbunten, perfekten Welt der Foodblogger*innen und Nahrungsfirmen. Ich hatte es zwar nicht erwartet, aber bekam tatsächlich fast nur positives Feedback. Nicht nur in den Kommentaren hier, sondern auch in sozialen Netzwerken und auf privaten Kanälen haben sich viele zu Wort gemeldet. Zum einen tut es gut, zu wissen, dass man mit Menschen doch auf einer Wellenlänge liegt. Zum anderen hoffe ich nach den vielen Gesprächen, dass ich vielleicht doch ein paar etwas aufgeweckt und einen kleinen Stupser Mut verliehen habe, damit sie das nächste Mal den Mund aufmachen. Es ist wichtig nicht zu schweigen und durch Verstummen falsches Verhalten und Rassismen zu legitimieren.

Dann noch mein Artikel über das Babboe-Lastenrad. Ja, das ist ein Sponsored Post, der allerdings meine Sicht der Dinge spiegelt. Gekaufte Meinungen gibt es bei mir nicht und ich bin nach wie vor so verliebt in und begeistert von dem Rad. Der Kauf war für mich die richtige Entscheidung, da das gute Stück mir wirklich ein viel Freiheit, Spontaneität, Unabhängigkeit und Beweglichkeit schenkt, die sonst durch Kind und gesundheitliche Aspekte hintendrüber fallen würden.

Und zu guter letzt gibt es auch noch einen Artikel mit Rezept – nämlich für Erdbeer-Lassi mit Kardamom. Da hängt jetzt zwar nicht mein totales Herzblut dran, aber mir persönlich bescherte dieses Rezept für das leckere Getränk einen köstlichen Abend im kleinen Kreis mit der wunderbaren und lebenslüsternen Koch-Diva Léa Linster. Ich fangirle ja eigentlich absolut nicht was Köch*innen angeht, aber das fand ich schon echt gut. Vor allem, da sie sich fantastisch und eisern in einer sehr harten und zu stark männerdominierten Branche hervortut.

3. Und welche drei aus anderen Blogs haben dich am meisten inspiriert?

Da kann ich echt mal so gar kein wirklich nennen… Ich bin ab und zu mal irgendwo und in Zeitmangel reingestolpert und habe mich mal irgendwo festgelesen – aber so wirklich inspiriert? Nö. Sorry. Vielleicht erinnere ich mich auch nur nicht – ich bin seit September dank meinem kleinen Kind, das hier jeden Kita-Todeskeim anschleppt, quasi durchgehend krank. Mein Gehirn funktioniert da manchmal nur sehr bedingt. 😉

Edit: Wie mir gerade auffällt, habe ich in 2017 viel Inspiration zu chinesischer Küche bei Foodina eingesammelt. Wir treffen uns meist einmal im Monat mit lieben Freunden zum Kochen und da zierten u.a. trocken gebratene Bohnen, rotgeschmorte Kartoffeln und Tofu in Eihülle unsere Tafel. Wunderbare vegetarisch/vegane Gerichte, die ich danach auch noch gerne zubereitet habe.

4. Welches der Rezepte, die du 2017 veröffentlicht hast, hast du selbst am häufigsten gekocht – und warum?

Eigentlich fast alles, was ich an Rezepten hier veröffentlicht habe. Allen voran das selbstgemachte Orangensalz – das ist einfach so leicht nebenher angesetzt, macht sich wunderbar an zahlreichen Gerichten oder als Toppingsalz und ist zudem auch noch ein schönes Geschenk. Scharf gefolgt von den Cake Pops: perfekt für Kinderhände – momentan ja lebensbedingt mein großes Thema 😉 – und relativ krümel- und (ganz wichtig!) schokoladenfrei. So können auch Anderthalbjährige mit ihrer süßen Beute durch die Gegend laufen, und zwar ohne überall schmierige Schokoladenhandabdrücke auf dem Sofa zu hinterlassen. Relativ oft gebacken habe ich auch die auch die glutenfreien Mandelkekse – einfach weil sie aus nur drei Zutaten bestehen, superschnell gebacken und auch noch lecker sind. Die Chinese Marbled Eggs (würzige, in Tee und Gewürzen eingelegte, gekochte Eier nicht nur zu Ostern nett, sondern auch echt gut als Brotbelag oder in asiatischer Nudelsuppe).

Chinesiche Gewürzeier (Rezept für chineische Gewürzeier (Rezept für chinesische Gewürzeier (Chinese Tea leaf eggs /marbled eggs)

 

5. Was hat dich im Zusammenhang mit Kochen, Essen oder deinem Blog 2017 beschäftigt und warum?

Neben dem oben schon angesprochenen Diskurs zum Thema Rassismus habe ich – so banal es klingt – lange herumgegrübelt, ob ich auch über nicht essbare Dinge schreiben und vielleicht beispielsweise auch was zu Kinderprodukten sagen will und darf – nur um letztendlich zu der Erkenntnis zu gelangen, dass a) ich das ja eh schon seit Jahren mache (Siehe ein früherer Artikel zum Thema Alltagsrassismus, meine jahrealten Gedanken zum DIY-Thema oder mein Geschreibsel über das Glück des Gärtnerns im urbanen Raum Berlin) und mein Foodblog sowieso nie wirklich ein reines Foodblog war. Und b) dass ich im Grunde machen kann was ich will. Mein Blog, meine Party. Ich bin niemandem als mir selbst und meinem Gewissen verpflichtet und brauche mich nicht komisch fühlen oder vor irgendwem rechtfertigen, wenn ich über Kinderthemen sprechen will. Schließlich bestimmen die Bedürfnisse von Kleinkindern sehr stark das Leben der sie hegenden Erwachsenen. Und dieser Lebensphase gilt es auch Rechnung zu tragen. Punkt.

6. Was war deine größte kulinarische Neuentdeckung dieses Jahres – welches Lebensmittel, welches Rezept, welche Küchentechnik, welcher Geschmack hat dir eine völlig neue Welt eröffnet?

Naja, völlig neue Welt… Dass Léa Linster in einer scharfen Erdbeer-Salsa tatsächlich Sardellen mit Erdbeeren gekreuzt hat, war… erstaunlich. (Und tatsächlich erstaunlich gut) Allerdings nicht vollkommen abwegig, Ähnliches kannte ich schon von Pasta con le sarde, wo Sardinen mit süßen Rosinen kombiniert werden.

Ansonsten fällt mir dieses Jahr tatsächlich für mich nichts Welteneröffnendes ein. Aber wir haben als Eltern unser Kind bei der Geschmacksentwicklung begleitet, es an Dingen schnuppern und es kosten lassen und so die Türen zu völlig neuen Erfahrungen und Erinnerungen aufgestoßen. So süß, dieses konzentrierte, nachdenkliche Nachschmecken wenn das Kind versucht einen nagelneuen Geschmack zu erfassen und zu entscheiden: Gut? Schlecht? Nomnom? Mehr davon? Blerghbähspuckspeuzigittigittt!

7. Was war der beste (oder lustigste) Suchbegriff, über den Besucher auf dein Blog gekommen sind?

Mein liebster Suchbegriff für dieses Jahr? „Arabisches Gelage“ – das stelle ich mir toll vor. So auf einem Divan ausgestreckt, frischer, heißer Tee und vielleicht noch ein kühlenes Sherbet und dann reicht man mir all die köstlichen orientalischen Rezepte, die hier auf dem Blog verewig sind.

8. Was wünschst du dir und deinem Blog für 2018?

Eigentlich das Gleiche wie für 2017 – ich wünsche mir für mein Foodblog in seine bequemen, kleinen, anti-Mainstream-Nische mehr Sichtbarkeit und Erfolg. Zum einen ist das vielleicht illusorisch, weil ich mit meinen Inhalten so gar nicht mit dem Strom schwimme. Zum anderen benötige ich dafür aber auch mehr Zeit. Und ich hoffe, dass ich vielleicht endlich mal eine Buchidee realisieren kann – aber auch dafür brauche ich Zeit – und das ist mit verschiedenen Jobs, kleinem Kind und keiner familiären Unterstützung echte Mangelware. Aber ich werde das neue Jahr und auf Eis liegende Projekte generalstabsmäßig durchplanen und drücke mir tapfer selbst die Daumen. Mal sehen, was ich 2018 an dieser Stelle dazu schreibe. 😉

Liebe Grüße, wir sehen uns 2018

Shermin

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12 Comments

  • Super, der Link zu den Tee-Eiern passt genau zu meinem Vorsatz 2018 öfter chinesisch zu kochen 🙂
    Alles Gute für das neue Jahr
    Julia

  • @Dani – Danke, dir auch! Und ich schulde euch noch eine sich zu einem riesigen Gebirge antürmende Lesehunger-Zusammenfassung. Noch sowas, was ich dachte ich kriege es in 2017 hin, und was aus Zeitmangel quasi in den Keller wanderte.

  • @Julia – Ja, authentische chinesische Küche ist wirklich total toll. Ups! Da fällt mir ein, dass ich doch in diesem Jahr auf einem Blog ganz oft rezeptetechnisch gestöbert habe (wegen den chinesischen Rezepten – trocken gebratene Bohnen, Tofu in Eihülle, rotgeschmorte Kartoffeln): Foodina! Muss ich gleich mal editieren.

  • Liebe Shermin, dir und deiner Familie wünsche ich ein gesundes, gutes und genussvolles Jahr 2018!

    Und rückblickend kann ich sagen: Es wird besser mit den Todeskeimen, wenngleich es dir jetzt überhaupt nichts hilft, weil ich viel zu weit wegwohne, um dich ‚mal eben zu untersützen.

    Nimm dir nicht zu viel vor …

  • Die Marbled Eggs merke ich mir, die wollte ich ohnehin schon lange mal ausprobieren. Dass du nicht mit dem Strom schwimmst, finde ich gerade sympathisch, dort schwimmen ja schon genug! Ich wünsche dir alles Gute für das neue Jahr – und auch für die Buchidee!
    Liebe Grüße
    Sabrina

  • Wie schön, dass du bei der Foodblogbilanz mitgemacht hast! Und wie schön, dass in diesem Blog trotz Nische, trotz wenig Zeit, trotz Killerviren immer noch so viel los ist. Bei Anna Antonia habe ich gelesen, dass es eine Neuauflage von Lesehungrig gab – das ist irgendwie an mir vorbeigegangen, aber ich hätte große Lust, dazu im nächsten Jahr mal wieder was zu machen! Jedenfalls wünsche ich dir ein tolles Jahr 2018 und viel Zeit und Energie zum Bloggen. 🙂

  • @Ulrike – Danke. Ich habe ja so erschreckende Dinge gehört wie „nach 2-3 Jahren hat sich das Familienimmunsystem langsam angeglichen“. Ich hoffe doch sehr, dass wir das Schlimmste so langsam hinter uns haben. Ständig kranke Eltern und krankes Kind und ein gigantischer Antibiotikakonsum (ich bin da ja sehr skeptisch, aber es ging bei jedem Einzelfall nicht mehr anders…) müssen wir so 2018 wirklich nicht fortsetzen.

  • @Sabine – Ich hatte Lesehunger wieder anlaufen lassen, habe es sogar geschafft ein Rezept und ein Buch vorzustellen – aber dann grätschte das Leben dazwischen. Ich schulde inzwischen eine riesige Zusammenfassung, die irgendwann hoffentlich im Laufe des Jahres kommen wird. 😉

  • besser spät als nie- Daumen drücken für eine baldige Anpassung des Immunsystems (Zink! Vitamin D! spricht die Fachfrau) , denn auch ich bin bekennende Fan-Frau des Lesehunger und würde am Liebsten nur solcherlei Beiträge schreiben. leider auch bei mir aus Zeitgründen ein Ding der Unmöglichkeit…. dennoch, es ist schon was im werden.
    Liebe Grüße Christine aka Anna Antonia

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