Ich starte mit etwas Süßem ins neue Jahr. Nehmt euch doch eine dieser köstlichen kleinen Kokos-Kugeln und lasst sie auf der Zunge schmelzen. Möge doch unser aller Jahr so werden: süß, in sich rund, mit ein paar schönen, interessanten Dingen darin (hier: Kokos und mein Lieblingsgewürz Kardamom – aber in euren Leben darf sicherlich mehr als das passieren ;)) und mit einem kleinen Haps zu verspeisen.
Kokosnuss Burfi mit Kardamom – eine traditionelle indische Süßigkeit
Das Rezept für dieses Burfi (oder auch Barfi) mit Kokosraspeln habe ich aus dem Kochbuch „Original Indisch„* von Meera Sodha, das ich auch schon vor einiger Zeit hier vorgestellt habe. Sie bezeichnet es auch als „Topra Pak“ und „Coconut Milk Fudge“. Die Süßigkeit besteht aus nur drei Zutaten: Gezuckerter Kondensmilch, Kokosraspeln und frisch gemahlenem Kardamom und bildet einen köstlichen Geschmack. Wikipedia erklärt mir, dass Barfis das ganze Jahr über gereicht werden, aber gerne – dann zum Beispiel etwas mit essbarer Gold- oder Silberfolie aufgerüscht – auch zu Hochzeiten und Festtagen wie Diwali. Es muss auch keinesfalls immer mit Kokosnuss sein – andere Zutaten sind zum Beispiel Besan (Kichererbsenmehl), Mandeln, Pistazien, Erdnüsse, Cashews usw. – sogar von Schoko-Burfi habe ich schon gelesen (und stelle es mir so wie Fudge vor). Wie würde man es auf Deutsch bezeichnen? Kokos-Konfekt? Kokos-Pralinen? Indisches Raffaello-Derivat?
Kokosnuss-Konfekt als essbares Geschenk
Wäre ich jetzt in Indien und hätte Zugang zu superfrischen Kokosnüssen, würde ich das Kokosfleisch wohl frisch raspeln (und mir aus Unkenntnis wahrscheinlich halb die Finger dabei brechen) und dann ein ganz köstliches Burfi damit zubereiten. Aber da Kokospalmen in Deutschland eher Mangelware sind, nehmen wir doch einfach, wie im Rezept vorgeschlagen, die getrockneten Kokosraspel. Das ist auch köstlich genug und glaubt mir: Als essbare Mitbringsel zu einer Einladung haben es diese indischen Kokospralinen total drauf und machen ja auch optisch was her. Ich verschenke dieses selbstgemachte Konfekt wirklich sehr gerne oder bringe es zu einer Kaffeerunde mit und es wurde immer mit großer lukullischer Begeisterung aufgenommen.
Meera Sodha hat auch noch einen Tipp für Liebhaber*innen des bekannten Schoko-Kokos-Riegels: Die Bällchen nach dem Abkühlen auf Zahnstocher spießen und mit Lieblingsschokolade überziehen. Mjam!
Rezept für Kokos-Pralinen / Kokosnuss-Burfi
300 ml gesüßte Kondensmilch*
150 g getrocknete Kokosraspel
1/2 TL frisch gemahlener Kardamom (ich mahle Gewürze in dieser Kaffeemühle*)
50 g getrocknete Kokosrapsel zum drin wälzen
Zubereitung
- Die gezuckerte Kondensmilch bei mittlerer Temperatur in einem kleinen Topf vorsichtig und unter stetem Rühren zusammen mit dem Kardamom aufkochen. Sie darf nicht anbrennen.
- Die Kokosrapsel in den Topf geben, bei geringer Hitze weiterrühren bis die Masse anzieht und einen dicken Teig ergibt. Das geht recht schnell.
- Den Topf vom Herd nehmen und die Kokosmasse akühlen lassen. (Lauwarm reicht)
- Mit einem Teelöffel jeweils etwas von dem Kokosnuss Burfi abstechen und zwischen den Händen zu kleinen Kugeln rollen.
(Troubleshooting: Ist bei mir noch nie vorgekommen, aber falls das Rollen nicht funktioniert, ist eure Kokosmasse wahrscheinlich nicht genug eingekocht: Also nochmal ab auf den Herd und vorsichtig und unter rühren etwas einreduzieren. Oder erwärmen und zusätzlich noch ein paar Kokosstreusel einarbeiten.) - Die restlichen Kokosraspel in ein kleines Schälchen geben, drei bis vier frisch gerollte Kugeln vom Kokos-Konfekt hineingeben und die Schale schwenken, bis die klebrige Außenseite der Kugeln mit Kokosraspeln bedeckt ist.
- Das Kokos Burfi in einer mit Backpapier ausgelegten Dose im Kühlschrank aufbewahren. Dort belagert, ist es bis zu einer Woche haltbar. Vor dem Schnabulieren allerdings aus dem Kühlschrank nehmen und auf Zimmertemperatur kommen lassen.
Tipp: Wer keine Lust oder Zeit hat, die kleinen Bällchen zu rollen, kann die Masse auch in eine mit Backpapier ausgelegte oder mit Ghee* (indischer Butterschmalz) auspinselte Form (zum Beispiel in eine Browniebackform*) geben , gut anpressen mit Kokosflocken oder gehackten Pistazien bestreuen und im Kühlschrank kalt stellen. Wenn die Masse weit genug eingekocht war und jetzt noch nachgezogen hat, lässt sie sich danach in kleine „Kuchenstückchen“ schneiden und servieren.
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Das klingt aber sehr lecker, Shermin! Und schnell gemacht scheinen sie auch noch. Das perfekte Sonntagssüß also, wenn man (so wie ich) nicht so die super Kuchenbäckerin ist 😉
@Julia – Das Rollen dauert tatsächlich am längsten – aber mit netter Gesellschaft oder einem Hörbuch nebenbei ist das auch rasch erledigt. 😉
Hallo liebe Shermin, ich bin begeistert von diesem *total einfach klingendem* Rezept – insbesondere weil ich noch 3 „ältere“ kleine Dosen eben genau dieser gezuckerten Kondensmilch im Hause habe, die gerade abläuft. Witzigerweise bekam ich damals, ich weiss nicht mehr wofür, die Dosen nur in 90g Portionen, was mich ärgerte. Deinem Link werde ich folgen, wenn ich sie aufgebraucht habe, um Nachschub zu besorgen. Ich bin gespannt und berichte gerne bei Zeiten darüber.
Frühlingsgrüße aus dem Bergischen Land von Beltane.
@Beltane – Ups, ich bin dir ja noch eine Antwort schuldig. Rezept ausprobiert und hoffentlich immer noch begeistert? 🙂
Hallo liebe Shermin,
jetzt wurde mir fast schwindelig, wiiiieee lange das jetzt her ist mit diesen genialen Kokos-Kugeln. Asche auf mein Haupt! Auch ich bin Dir eine Antwort schuldig, wenn man es so nennen darf. Noch schlimmer: Ich habe sie noch nicht ausprobiert. Ich hatte die Dosenmilch noch in den Kühlschrank kaltgestellt und den Kokos-Vorrat gesichtet – dann kam der Alltag und die Arbeit zurück – wie auch immer. Ich werde sie ausprobieren. Ganz bestimmt. Im kommenden Herbst/Winter! *schwör* :-)))
Liebste Grüße
Beltane
@Beltane – Fühl dich bitte nicht rezepttechnisch unter Druck gesetzt! 😀