Wunderbar herbstlich: Versunkener Apfelkuchen

Versunkener Apfelkuchen: Einfach, lecker, cozy. Ein unkomplizierter Wohlfühlkuchen, wie er dir früher auf dem Schulfest oder dem Familiengeburtstag begegnet ist. Eben ein Kuchen wie von Mama oder Oma.

Die Schule hat wieder angefangen, mein Backofen ist (nach 19 Jahren!) spontan in der letzten Woche verstorben und wir sind plötzlich mitten im Herbst. Alles gute – ach was, hervorragende! – Gründe, um Apfelkuchen zu backen. Mein erstes Testbacken nach dem Einbrennen des neu gelieferten Backofens ist ein Apfelkuchenklassiker. Dieser versunkene Apfelkuchen wird seit Jahrzehnten in deutschen Küchen gebacken und trägt oft Namen wie „Mamas Apfelkuchen“ oder „Omas Apfelkuchen“. Das Spannende hierbei ist, dass dieses schöne und einfach Apfelkuchenrezept wohl früher auf Backpulvertütchen eines namhaften Herstellers aufgedruckt war und deswegen so weite Verbreitung fand. Darüber gestolpert bin ich bei Barbara, für die das eben auch Mamas Apfelkuchen ist. 😋🍏

Rezept für versunkenen Apfelkuchen wie bei Mama oder Oma

Und das ist eben vielleicht auch das Geheimnis des Erfolgs dieses Rezepts: Es ist kein wahnsinnig-fancy ausgefallener Kuchen, sondern einfach nur ein guter, leckerer, solider Apfelkuchen mit Raum für deine persönlichen Variationen. Ein unkomplizierter, warmer, cozy Wohlfühlkuchen, wie er dir früher auf dem Schulfest, dem Wohltätigkeitsbazar oder dem Familiengeburtstag begegnet ist. Eben ein Kuchen wie von Mama oder Oma. (Kindsheitserinnerungen eben, aber für die Zukunft: Natürlich kann dies auch eine andere Elternperson/oder vertraute, nahe Person sein. Um diese Zuschreibung zu rein weiblichen Rollenbildern an dieser Stelle mal etwas zu brechen. 😅)

Omas Apfelkuchenrezept

Apfelkuchen zum Verbacken von vielen Äpfeln

Zwischen 3 bis 5 Äpfeln (je nachdem wie groß sie sind) wandern in diesen schnell gemachten Rührkuchen. Bei kleinen Klaräpfeln dürften vielleicht sogar noch mehr Platz finden. Perfekt also, um die Apfelernte schnell zu leckerem Apfelkuchen zu verarbeiten. Oder um schon dem Schrumpeln nahe Äpfel aus der Obstschale zu verarbeiten. Bei mir wanderten tatsächlich 3 verschiedene Apfelsorten in den Kuchen, 2 überlagerte Äpfel, die so nicht mehr ideal geschmeckt hätten und 2, die ich an dem Tag beim Auspacken angedötscht hatte, so dass sie rasch weg mussten. Apropos Verwertung von nicht mehr ganz so taufrischen Äpfeln – wenn es kein Kuchen sein soll, aber was frisch Gebackenes, probiert doch mal diese Apfeltaler mit Zimtpuderzucker aus. Wer noch mehr verarbeiten muss, dem empfehle ich mein samtiges Apfelmus mit Honig und Vanille und zur Komplettverwertung der Frucht meine Rezepte für Apfelgelee, -sirup und Apfellikör aus den Schalen und Apfelgriepschen.
Der Kuchen lässt sich wie gesagt recht simpel zusammenrühren, auch ungeübte Bäcker*innen werden hiermit ihre Freude haben. Ein weiterer, ebenfalls sehr beginnerfreundlicher Apfelkuchen ist übrigens dieses Rezept für Sharlotka.
Geschmacklich ist der feine Apfelkuchen ein Hybrid: einerseits Rührkuchen, andererseits geben die aufgelegten Früchte Feuchtigkeit, so dass er nicht zu trocken wird. Sehr gut für uns – das hausinterne Kind und ich sind nämlich Team Rührkuchen, mein Partner eher nicht so. An dem Zusammenspiel hier fanden wir alle Gefallen.

Versunkener Apfelkuchen mit Puderzucker

Wir haben den – gerade so – abgekühlten versunkenen Apfelkuchen bestäubt mit etwas Puderzucker vernascht. Sehr gut hätte auch etwas Sahne oder Vanilleeis dazu gepasst. Und passend zum Thema „Mamas Apfelkuchen“: Bei mir gab es keine mütterliche Apfelkuchentradition (Pflaume-Streusel allerdings schon), aber ich habe das zumindest mal zum Anlass genommen, eine Tischdecke auszupacken, die meine Mama von Hand gestickt hat. 😊

Ein Kuchen – verschiedene Varianten

Ich habe das Rezept leicht verändert, im Original wird mit Zitronenschale bzw. Zitronenbacköl aromatisiert. Ich wollte es etwas herbstlicher, aber neben der Vanille und den Äpfeln nicht zu zimtig-brachial und habe ein halbes Löffelchen Pumpkin Pie Spice in den Kuchenteig gegeben. Eigentlich wollte ich den Rührteig mit meinem Apfelkuchengewürz spiken – aber das war tatsächlich alle und mein Kardamom ebenso, so dass ich auch nichts schnell neu mischen konnte. Aber dann eben beim nächsten Mal! Etwas frische Orangenschale im Teig oder ein Löffelchen Orangenblütenwasser kann ich mir auch vorstellen. Was mir etwas fehlte, war etwas Nussiges – vielleicht ein paar darüber gestreute, gehackte Walnusse oder Mandeln, ein paar Krumen brauner Zucker dazu, das stelle ich mir wirklich gut vor.
Der Rührteig ist auch eine gute Basis für andere Früchte, Barbara vermerkt in ihrem Artikel, dass ihre Mutter diesen Kuchen auch mit abgetropften und mehlierten (damit sie nicht absinken) Sauerkirschen aus dem Glas gebacken hat. Ich kann mir auch gut Blaubeeren oder Birnen hierzu vorstellen. Ihr seht, ihr könnt hier mit den Gewürzen und auch mit den Früchten kreativ verfahren – so mag ich das!

Klassischer, deutscher Apfelkuchen: Kuchen wie bei Mama

Rezept für versunkenen Apfelkuchen

(Für eine Springform mit 26 cm Durchmesser)

3-5 Äpfel (ca 750 g)
200 g Mehl (Type 405)
125 g Butter (weich)
100 g Zucker
3 Eier (M)
15 g Vanillezucker
3 EL Milch
2 TL Backpulver
1/2 TL Apfelkuchengewürz (alternativ: Kürbiskuchengewürz oder einfach Ceylon Zimt)
1 Prise Salz (Meersalz, fein)

Zubereitung

  • Die Äpfel schälen, vierteln, putzen und die Rückseite mehrfach längs mit einem Messer einritzen.
  • Butter in einer Rührschlüssel cremig schlagen.
  • Zucker, Vanillezucker, Gewürze und Salz miteinander vermengen und nach und nach zur Butter geben. Rühren, bis eine homogene Masse entsteht und der Zucker nicht mehr knirscht.
  • Nun die Eier einzeln in die Buttermasse einarbeiten. Jedes Ei einrühren, erst dann das nächste dazu geben.
  • Jetzt abwechselnd in 2 Schüben die Milch und das mit Backpulver vermengte Mehl langsam untermischen. Achtung: Den Teig nicht zu lange rühren, der Kuchen wird sonst zäh! Nur so lange, bis alles gut vermischt ist.
  • Den Teig in eine gefettete (und falls notwendig ausgemehlte – ich habe eine Antihaft-Springform und buttere oder öle nur aus) Springform geben, glatt streichen und die vorbereiteten Apfelstücke kranzförmig auf den Teig legen (siehe Foto).
  • Im vorgeheizten Backofen (Umluft, mittlere Schiene, 160 °C) für circa 45 Minuten backen. (Stäbchenprobe!)
  • Abkühlen lassen, aus der Form lösen und mit Puderzucker bestäuben.

Schrit-für-Schritt-Anleitung für selbstgebackenen, einfachen Apfelkuchen

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