Schnell zusammengerührt: Rezept für Limonadenkuchen vom Blech

In einer Stunde zusammengerührt und gebacken: Rezept für Limokuchen
Backen für den Weltfrieden - wir alle brauchen gerade mehr süße, bunte Dinge und Zuckerguss im Leben: Einfaches und schnelles Rezept für Limonadenkuchen vom Blech! Ein Tassenrezept geeignet für Anfänger*innen und zum gemeinsamen Backen mit Kindern.

Limokuchen – oft nach der Marke einer sehr bekannten Orangenlimonade benannt – gehört anscheinend zu den deutschen Klassikern was Kuchen für Kindergeburtstage, Kitafeste oder Schulveranstaltungen angeht. In unter einer Stunde geht es vom Anrühren des Teigs hin zum fix und fertig gebackenen, dekorierten Kuchen. Zumindest in meiner Version. 😅 Und da es ein Tassenrezept ist, können auch schon kleine Kids einfach mitbacken.
Spoiler: Ich kannte den schnell zu machenden Kuchen übrigens nicht. Ich wittere da gaaanz vorsichtig eine Ost-/West-Spaltung. Wie sind eure Erfahrungswerte da? Gab es so nen Limonadenkuchen auch im Osten?

In einer Stunde zusammengerührt und gebacken: Rezept für LimokuchenSchnell gemacht: Lockerer Kuchen mit Limonade im Teig

Der Limokuchen hört sich auf den ersten Blick hin etwas absurd an, besticht aber durch a) super einfache Machweise (ihr braucht nur zwei Rührschüsseln, einen großen Löffel und einen großen Schneebesen zur Zubereitung des Teigs) b) die Schnelligkeit, mit der es vom Zubereiten bis zum Fertigwerden geht c) tatsächlich auch durch Geschmack! Kaum zu glauben, wa?
Aber dieser leichte und leckere Rührkuchen zeichnet sich durch eine lockere, flaumige Krume (kein Wunder, dank Kohlensäure und Backpulver) aus und schmeckt tatsächlich ausgezeichnet. Durch das Öl ist er auch angenehm feucht ohne klietschig zu sein. Ohne Zuckerguss könnte eins ihn vielleicht sogar zum Schichten für Torten nutzen. Dafür nehme ich sonst eigentlich immer einen deutlich schwereren, buttrigen Pound Cake, wie in diesem Zitronenkuchen verbacken.

Ich habe den Kuchen mit Orangenlimonade im Teig im Sommer letzten Jahres zum ersten Mal gebacken. Ich erzählte dem hausinternen Kind von so einem Kuchen und erntete Unglauben, dass sowas schmecken kann. Es kursieren diverse Rezepte im Netz, die sich vor allem in der Zuckermenge unterscheiden. Es existieren auch Versionen, die zusätzlich noch einen Schmandguss haben.

Noch ein Punkt für den Kuchen ist, dass die Teigzutaten einfach in Tassen* abgemessen werden. Ich habe mir bei meiner Version auch noch ein Beispiel ans USamerikanischen Backrezepten genommen und die Zubereitungsschritte vereinfacht, so dass auch Kinder damit zurecht kommen (oder Menschen, die keine Lust haben, das Rührgerät rauszubasteln). Ich schlage nicht zeitaufwändig die Eier einzeln mit dem Zucker auf, sondern vermische in zwei getrennten Schüsseln gesondert alle feuchten und alle trockenen Zutaten, bis ich sie dann vereine, kurz rühre und dann aufs Backblech kippe.

Mein Zuckerguss ist auch relativ dünn angerührt, so dass er sich schnell auf dem noch heißen Kuchen mit einem Pinsel* ausstreichen lässt. Der Guss zieht dann leicht in die Oberfläche ein, wirkt später eher glasig und nicht komplett blickdicht und weiß. Der Vorteil beim Ausbringen auf den heißen Kuchen ist, dass der Guss durch die Wärme rasch anzieht – als jemand, der einmal zu oft ängstlich bangend auf nach Stunden noch feuchten Zuckerguss geblickt hat, sehe ich das als Pluspunkt. Hier muss zügig gearbeitet werden, damit er noch feucht genug zum Verstreichen ist und damit die Zuckerstreusel auch kleben bleiben. Wer lieber eine fette, dicke, weiße Puderzuckerschicht möchte, sollte den Kuchen abkühlen lassen und dann mit einem anderen Mischungsverhältnis eindecken.

Fantakuchen vom Blech
Mit Kuchen gegen Dunkelheit anbacken

Nachdem ich mich seit Weihnachten mit einem sehr hartnäckigen Infekt herumärgere, wollte ich eigentlich als erstes Rezept des Jahres eine spicy Gewürzmischung veröffentlichen. Aber.. puh.. die Realität ist gerade spicy genug. Die sich zuspitzende politische Lage, das Weltgeschehen, Attentate, herumgeifernde Terfs, soziale Netzwerke, die marginalisierte Gruppen explizit noch weniger schützen werden und sogar bewusst exponieren, um einheitlich mit dem erwachenden Faschismus mitmarschieren zu können – das überrollt mich. Und nicht nur mich, natürlich auch viele andere. Wir lehnen uns alle gegen diese Flut an Menschenhass. Aber das hilft einem mental persönlich selten. Neben dem Inhalieren von massenweise Escape-Literatur backe ich dann halt als Überlebensstrategie. Es gibt mir im Kleinen das Gefühl zumindest über einen Teil meines Lebens die Kontrolle behalten zu können. Ich hatte das glaube ich schon damals bei meinem Rezept für Marmorkuchen für umwölkte Zeiten angerissen.

Gestern habe ich dann also zusammen mit dem Kind den Kuchen zusammengerührt und gebacken, heute ist Kuchenbasar in der Grundschule, und abends beim Testknabbern von Randstücken (die eignen sich ja eh schlecht für den Verkauf. Und außerdem muss ja irgendwer auch vorher probieren ob der Kuchen wirklich gut ist, ne? Selbstlos sind wir!) habe ich dann eins, zwei schlechte Schnappschüsse gemacht. Aber dennoch habe ich mich dazu entschlossen, das Rezept für den Limokuchen heute für euch ins Foodblog zu hacken.  Denn… der Kuchen ist wirklich relativ niedrigschwellig zu backen, geeignet für Anfänger*innen und zum gemeinsamen Backen mit Kindern. Er ist zuckersüß, fluffig, bunt bestreuselt und ganz ehrlich? Bei all der Scheiße brauchen wir gerade alle mehr Bunt und Zuckerguss im Leben. Fühlt euch also aus der Ferne geherzt, wenn euch alles ein wenig zu viel wird. Backt selbst einen Kuchen oder setzt euch an meinen Tisch und esst n Stück nostalgischen, vielleicht etwas altmodischen, aber wirklich sehr leckeren Rührkuchen.

Alternativen zum Limokuchen

Ihr sucht nach einem anderen schönen Kuchen für Kindergeburtstage oder Schulfeste? Wie wäre es mit einem kunterbunten Papageienkuchen? Oder etwas Nostalgie via selbstgemachtem Kalter Hund/Lukullus? Wer es fruchtiger möchte, kann mag vielleicht mein Rezept für Himbeerschnitten/Raspberry Bars ausprobieren. Und da wir gerade noch #Veganuary haben, der vanillige Crazy Cake mit Kokosnuss ist genau so einfach zu machen, saftig-lecker und kommt auch mit bunten Streuseln daher, wie der Limonadenkuchen. Mit super schokoladigen veganen Brownies liegt eins auch nie falsch. Und wer nicht nur vegan, sondern auch noch glutenfrei backen möchte, dem lege ich mein Rezept für veganen Haselnusskuchen ans Herz. Der kann dann nach dem Backen auch noch mit Schokolade oder Zuckerguss überzogen werden.
Aber nun ab zum Rezept!

Tipp: Natürlich funktioniert das Rezept auch mit anderen Limonadensorten. Zitronen-, Blutorangen- oder Mandarinenlimo. Bei fancy Sorten wie Gurke-Basilikum bin ich mir allerdings nicht sooo sicher. 😅

Rezept für Limokuchen vom Blech

Rezept für Limonadenkuchen

3 Tassen* Mehl
4 Eier (M)
1,5 Tassen Zucker
1 1/4 Tassen Orangenlimonade
1 Tasse Öl
1 Tütchen Vanillezucker* (8 g)
1 Tütchen Backpulver* (16 g)
1 Prise Salz (Meersalz, fein)

Für den Zuckerguss & Deko: 125 g Puderzucker, ~ 35 g Orangenlimo, Zuckerstreusel, Schokolinsen

Zubereitung

  • In einer Backschüssel alle trockenen Zutaten (Mehl, Zucker, Vanillezucker, Backpulver, Salz) miteinander vermischen und zur Seite stellen.
  • Alle feuchten Zutaten in eine zweite Schale geben. Zuerst die Eier und das Öl gut mit einem Schneebesen verquirlen, dann die Limonade mit einem kurz untermischen. Nicht zu lange, damit noch genug Kohlensäure vorhanden ist.
  • Die feuchten Zutaten nun zu den trockenen hinzufügen. Mit einem großen Schneebesen gut verrühren, bis keine Klümpchen mehr vorhanden sind. Vorsicht: Nur gerade so lange Rühren, bis alles schön verbunden ist. Zu langes Rühren ergibt nachher einen zähen Kuchen. Mit einem Löffel im Innern unten den Schüsselrand entlangfahren, dort verstecken sich gerne Mehlnester.
  • Den fertigen Teig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben, gleichmäßig ausstreichen.
  • Im vorgeheizten Ofen (Umfluft, mittlere Schiene, 175 °C) für 20-25 Minuten backen, bis er goldbraun ist. Stäbchenprobe nicht vergessen!
  • Zuckerguss anrühren, dieser ist relativ dünnflüssig und kommt auf den noch heißen Kuchen. Damit eins nicht Puderzucker sieben muss: Die gesamte Menge an Puderzucker in ein Schälchen geben und erst mit einem kleinen Anteil der Limo zu einem dicken Brei rühren. Richtig schön rühren, kleine und große Puderzuckerklümpchen lassen sich so ganz einfach Auflösen. Wenn der dicke Zuckerguss gleichmäßig, die restliche Flüssigkeit hinzu geben und einrühren.
  • Den fertigen Limokuchen aus dem Ofen nehmen, den Zuckerguss auf dem Kuchen verteilen und mit einem Backpinsel* oder Messer zügig verstreichen. Direkt danach großzügig Zuckerstreusel und/oder bunte Schokolinsen darüber verteilen.

Tipp: Um nicht nur den Blechboden, sondern das Blech auch am Rand mit Backpapier auszulegen, nehme ich 2 Blätter Backpapier, knülle sie, entfalte sie und lege sie quer und überlappend auf das Blech. So reicht das Papier auch an den Seiten eines Backbleches hoch. Mit einem Finger fahre ich die Ecken im Innern nach, so dass sich das Papier hier einklappt. Ich lege einen Teelöffel auf eine Seite des Bleches, wo das Papier überlappt, damit das Backpapier beim Befüllen nicht verrutscht. (Den Löffel entferne ich, bevor der Teig ihn erreicht und sobald genug Teig auf dem Blech ist und die Gefahr des Verrutschens dadurch gebannt ist. Ich hoffe das klingt nicht zu verwirrend…)

*Werbung: Afiliate-Link zu Amazon. Bei einem Einkauf hierüber erhalte ich eine geringe Vergütung. Es entstehen keine weiteren Kosten. Vielen Dank! 🥰

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