Ihr lieben, goldigen Menschen,
letztens habe ich einen amüsanten Vormittag verbracht. Nein, nicht was Ihr jetzt denkt… tss… Ich bin bei Nutriculinary auf einen Artikel zu Clemens Wilmenrod gestoßen, den Film habe ich ja leider verpasst… Jedenfalls war dort eine von den beiden einzigen erhaltenen Fernsehausstrahlungen verlinkt. Clemens Wilmenrod kochte also für mich innerhalb von 15 Minuten Heringssalat auf bretonische Art. Unter leisen Lachanfällen konnte ich beobachten, wie diese absolut tyyyypische lokale Speise der autochtonen Bevölkerung mit so einheimischen Zutaten wie Bananen und Heinz-Ketchup entstand. 😉
Wie der Bismarck auf den Hering kam
Anlässlich dieses Gerichtes mag ich auch noch auf das neue Buch von Petra Foede – die auch das äußerst lesenswerte Blog „Kaffeeklatsch“ (bei der Verlinkung fällt mir gerade mit einem breiten Grinsen auf, dass sie gerade das Clemens Wimenrodsche arabische Reiterfleisch am Kragen hat…) betreibt – verweisen. „Wie der Bismarck auf den Hering kam. Kulinarische Legenden“ – liest sich sehr nett und ich schulde ihr auch schon seit einiger Zeit noch einen Artikel hierzu. Krankheitsbedingt bin ich leider nicht dazu gekommen bisher. Ewige Schande über mich… Aber ich finde das Büchlein ist für das kochende Volk sicher ein nettes Weihnachtsgeschenk, deswegen hier die kurze Anmerkung.
Hering und Pellkartoffeln … mh…
Der Erfinder des Toast-Hawaii war jedenfalls äußerst inspirierend, meine verehrte Feinschmeckergemeinde, was jetzt dazu führte, dass ich aus einem zu viel gekauftem Glas Bismarckheringe einen (nichtbretonischen) Fischsalat zauberte. Als Beilage gab es bei uns dazu Pellkartöffelchen.
Rezept für Bismarckhering-Salat
250 g Bismarckhering (1 Glas)
200 g Joghurt
50 g Sahne
1 großer Boskopapfel
2 mittelgroße scharfe Zwiebelchen
4 Kirschtomaten
einige Senfgurken nach persönlichem Geschmack
2 TL mittelscharfer Senf
1 TL Tamarinden-Chutney (alternativ 1 TL säuerliches Ketchup)
1 TL Kräutersalz
1 TL Honig
1/2 TL frisch gestoßener bunter Pfeffer
Zubereitung Fischsalat mit Bismarckhering
- Gewürze, Joghurt und Sahne in einer Schüssel zur Sauce anrühren.
- Zwiebeln schälen und in feine Streifen schneiden, Kirschtomaten waschen und achteln, in die Sauce werfen.
- Den Bismarckhering abtropfen lassen und in kleine Würfelchen schnibbeln. Gehäutet habe ich die Dinger jetzt nicht, die Haut war so zart, die essen wir eh immer mit. Fischstücke unter die Sauce heben.
- Den Boskop schälen und – wie die Senfgurken – fein würfeln und mit dem Fisch in der Joghurt-Marinade paaren.
- Schüssel abdecken und im Kühlschrank mindestens noch ein Stündchen durchziehen lassen.
Bismarckhering-Salat-Fazit
Sehr lecker & schön fruchtig, als Beilage gab es bei uns dazu Pellkartoffeln – da kann man sich so richtig schön kindlich-matschig austoben. 😉 Wenn ich ganz ehrlich bin, Banane à la Wilmenrod kann ich mir ja auch drinne vorstellen. Ich bin ein Fan von der Kombination salzig & fruchtig. Für den Fall, dass ich endlich mein Rezept fürs Tamarinden-Chutney wiederfinde, wird das natürlich noch nachgereicht. Ich durchkrame schon pflichtschuldigst meine Rezept-Notizbücher.
Das ist ja in der Tat, ähm.. recht nichbretonisch, Hut ab vor soviel kulinarischem Entdeckergeist! Was den Wilmenrod angeht – evtl. kann ich dir irgendwo einen digitalen Mitschnitt uppen, ich melde mich nochmal per Twitter wenn ich die Aufnahmen gesichtet hab
Oh, das wäre wirklich genial! 😉
ja, das Wilmenrod-Fieber grassiert gerade 😉 Nach deiner Einleitung hatte ich ja schon gehofft, du hättest wirklich den Bretonischen Heringssalat mit Ketchup und Bananen gemacht *kicher* Auf die Beurteiung des Geschmacks wäre ich gespannt gewesen. Heringssalat war bei uns in der Familie früher das typische Essen am Silvesterabend. Danke für den Hinweis auf mein Buch, vielleicht klappt das mit dem Interview ja im neuen Jahr
Au ja, das könnte man mal wieder machen. Aber ohne Kirschtomaten, die haben doch irgendwas Wilmenrod´sches…