Diese Gewürzmischung kann eins das ganze Jahr hindurch gebrauchen, um allerlei Köstlichkeiten damit zuzubereiten: Selbstgemisches Gyrosgewürz.
Selbstgemachte Gewürzmischung für Gyros
Wie beim Döner, leitet sich der Name für das griechische Gericht Gyros und die dazu passende Gewürzmischung vom drehenden Spieß ab. Und nein, meine Gewürzmischung ist nicht authentisch griechisch, mir fehlt es da leider an Lese- und Sprachfähigkeit. Ich hatte mich an englisch- und deutschsprachigen Zusammensetzungen orientiert. Quellentechnisch nicht perfekt, ich gehe gerne zum Original zurück, aber der europäisierte Gyros ist ja inzwischen so in die Esskultur des Landes integriert, dass er geschmacklich zu Deutschland dazu gehört.
Thymian, Oregano, Rosmarin und auch Kreuzkümmel sind allerdings charakteristische Gewürze, die sich natürlich ebenso bei mir in der Mischung wiederfinden. (Wobei ich gestehen muss: Ich mag Cumin überhaupt nicht gerne, Kreuzkümmel tendiert dazu, alles andere geschmacklich platt zu walzen. Ich habe schon sehr wenig in meiner Mischung und überlege, ob ich das Gewürz beim nächsten Ansetzen für unseren Haushalt nicht einfach weg lasse.)
Gyrosgewürz von fleischlich bis vegan
Diese griechische Gewürzmischung wird ganz klassisch mit Schweinefleisch verwendet, Hühnchen oder auch Lamm sind allerdings auch üblich. Viele kennen Gyros als Imbissgericht to go: Gyros Pita zum Mitnehmen. Wer früher ganz klassisch zu hohen Fest- und Feiertagen in kleinen Städtchen mit der Familie beim lokalen „Griechen“ ins Restaurant ging, hat bestimmt auch die mit einer Sauce aus Weinbrand („Metaxasauce“) und Käse überbackene Variante mit Reis oder Pommes Frites auf der Gabel gehabt. (Ich nicht, ich habe mich immer an frittierten Tintenfisch und Taramas gehalten. 😅)
Und nein, es muss natürlich nicht immer Fleisch sein, ganz und gar nicht. Ich bin gerade zum Beispiel in meiner Tofu-Neuentdeckungsphase, und so gerne ich omnivor lebe, so toll finde ich rein pflanzliche Alternativen – wer hier schon länger mitliest, dem dürfte das anhand der Rezeptvielfalt aufgefallen sein.
Wer sich an Gyros Pita heranwagen möchte, bereitet also sein Gyros zu, schmeißt es in leckeres Brot und toppt das Ganze mit Tomaten, Zwiebeln, evtl. noch Oliven, Feta und Tatziki und ein paar frittierten Kartoffeldingen. Wer es ganz gewagt möchte, kann ein orientalisches Crossover wagen und zu etwas Joghurt auch einfach arabische Sesamsauce aka Tahini-Sauce als Dressing nehmen. Passt ganz hervorragend.
Tofu-Gyros aus der Heißluffritteuse
Wer sich also an Tofu mit Gyroswürzung heranwagen möchte, ich bereite ihn mit Hilfe meiner Heißluffritteuse so zu. Das Rezept breche ich euch hier nur ganz kurz herunter: Tofu in der Mikrowelle einige Minuten erhitzen, evtl. wenden, damit er Wasser verliert. (Alternativ: Tofu pressen, kochen, überbrühen, einfrieren – was für euch am besten passt.). Tofublock in gyrosartige Scheiben schnitzen, in einer Schale mit Öl vermischen, in eine Backform in die Heißluftfritteuse geben, crispy frittieren (zwischendrin umrühren, damit von allen Seiten braun-knusprig), gegen Ende 2-3 TL der Gyrosgewürzmischung untermischen, kurz nochmal garen (damit die Kräuter und der minimal enthaltene Zucker mit Hitze und Fett reagieren können), fertig. Mit Brot, Gemüse und Sauce servieren. Wer keine Heißluftfritteuse hat, kann den Tofu natürlich auch in der Pfanne knusprig braten.
Spicy: Gewürze als Geschenk aus der Küche
Nicht vergessen, Weihnachten trabt förmlich heran. Eine selbstgemachte Gewürzmischung eignet sich tatsächlich hervorragend als Geschenk. Ich nutze hierfür gerne kleine Reagenzgläser mit einer Schleife herum, gerne auch etwas größere Gewürzgläschen. Ein kleines recyceltes Marmeladenglas tut es aber natürlich ebenso gut. Wer möchte, kann auch hier noch zusätzlich Verschönern. Einfach ein Stück Stoff ausschneiden (hier lässt sich gut alte, saubere Webware upcyceln), auf den Deckel setzen, ein Stück Schnur drumherum und einem Etikett, sieht es gleich doppelt wertig aus. Solche fertigen Sets für Einmachgläser* kann eins natürlich ebenso fertig kaufen. Weitere Gewürzmischungen und Aromasalze hier auf dem Foodblog wären zum Beispiel Zitronen-Salz, Orangen-Salz, mein Kräuterzsalz oder Atraf al-Tib – eine wundervolle mittelalterliche Gewürzmischung, die ich sogar als Brotgewürz nutze. Ich hoffe, ich schaffe es, demnächst mal einen Artikel mit einer genaueren Übersicht zu meinen Gewürzmischungen zu verfassen, dann verlinke ich ihn euch hier.
Rezept für Gyrosgewürz
Alle Zutaten sind getrocknet. Ich gebe hier das Gewicht und die Löffelmenge an. Wenn nicht anders erwähnt, handelt sich immer um gestrichene Löffel, ich verwende ein Löffellot. Nutzt einfach, was für euch am Praktischsten ist. Die Mischung ist relativ mild – passt den Schärfegrad einfach beim Kochen an oder gebt in der Grundmischung mehr Chili dazu.
3 EL / 45 g Meersalz* (fein)
2 EL / 6 g Thymian (gerebelt)
2 EL / 5 g Oregano (gerebelt)
1 EL / 7 g Zwiebelpulver* (granuliert)
1 EL / 1 g Petersilie (getrocknet)
2 TL / 6 g Paprikapulver (edelsüß)
2 TL / 7 g Knoblauchpulver (granuliert)
2 TL / 6 g Ceylon Zimt* (gemahlen)
2 TL / 5 g Koriandersaat (gemahlen)
2 TL / 12 g Brauner Zucker
1 TL / 2 g Rosmarin (gerebelt)
1 TL / 2,5 g Schwarzer Pfeffer (gemahlen)
1 TL / 3 g Chilipulver
1/2 TL / 1 g Kreuzkümmel (gemahlen)
Zubereitung
- Das Meersalz und alle Gewürze abmessen und in eine Schale geben.
- Alles gründlich miteinander vermischen. Wer mag, kann die Gyros-Gewürzmischung jetzt noch zusätzlich in einer elektrischen Kräuter- oder Kaffeemühle* fein zu einem Gewürzpulver ausmahlen. Ich persönlich bevorzuge das Gyros-Gewürz mit größeren Kräuterstückchen dazwischen.
- Die fertige Gyros-Gewürzmischung in ein gut verschließbares Gefäß geben. Ich nehme hierfür gerne ein Glas mit Schraubdeckel.
*Werbung. Affiliate-Link zu Amazon. Bei einem Einkauf hierüber erhalte ich eine geringe Vergütung. Es entstehen keine weiteren Kosten. Vielen Dank! 🥰