Ich bin derzeit ja etwas auf dem Fenchel-Trip – hat man ja vielleicht schon bei der Gemüsepfanne gesehen, die das Rezept für Mandelpolenta letztens begleitete. 😉 Ich hatte vorher – bis auf frischen Salat mit Walnüssen und Äpfeln – nie wirklich Berühungspunkte mit diesem Gemüse und bin ganz begeistert von der vielseitigen Verwendbarkeit (von Rohkost, Gemüsepfanne und Nudelsauce bis hin zu Aufläufen oder Suppen) – seit einigen Monaten lagert bei mir jedenfalls immer eine Fenchelknolle im Gemüsefach und wartet dort brav auf die spontane Verwendung.
Gestern Abend packten mich Gelüste auf Fenchelcremesuppe, da ich kein Rezept fand, was mir 100 % zusagte, habe ich einfach mal Dinge in den magischen Kessel geworfen und war gespannt, was dabei raus kam. Ich war gestern allerdings scheinbar nicht die Einzige mit einem Fenchel-Anfall. Auf meine Frage bei Twitter nach Fenchelsuppen-Rezepten kam von der lieben Foodina ein Link zu einem nagelneuen Blogbeitrag samt Rezept für eine ziemlich genial klingende Fenchel-Essenz.
Rezept für Fenchelsuppe
1 1/2 – 2 Knollen Fenchel
2 große Zwiebeln
2 große Kartoffeln
1 Knoblauchzehe
1 1/2 l Hühnerbrühe oder Gemüsebrühe
150 ml Sahne
100 g magere Schinkenwürfelchen
Olivenöl
Meersalz
frisch gestoßener bunter Pfeffer
1/4 TL Madras Curry
Green Pepper Sauce
Zubereitung der Fenchelcremesuppe
- Zwiebeln & Knoblauch schälen, grob hacken und in etwas Olivenöl anbraten.
- Fenchel putzen, in grobe Stücke schneiden, waschen und zu den Zwiebeln geben. Das Fenchelkraut abschneiden, waschen, mit Küchenkrepp abtupfen und beiseite legen.
- Gemüse kurz anrösten lassen und dann mit der Brühe aufgießen. Salz und Pfeffer dazu geben.
- Die Kartoffeln schälen, in feine Stückchen schneiden und zur Suppe geben.
- Alles circa 20 Minuten lang bei mittlerer Hitze gar kochen, dann den Topf vom Feuer nehmen und die Fenchelsuppe mit einem Zauberstab fein pürieren.
- Die Schinkenwürfelchen in einer Pfanne knusprig rösten und dann in die Fenchelcremesuppe geben.
- Die Suppe nochmals kurz erhitzen. Die Sahne untermischen, mit Curry und einige Spritzer Green Pepper Sauce hinzu geben, nochmals mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Nach dem Servieren die Suppe in den Tellern mit dem kleingeschnittenen Fenchelgrün bestreuen.
Fenchelsuppen-Fazit
Ich war ja wirklich skeptisch, bin jetzt aber bekehrt, gelobe Besserung und das öftere Kochen von Fenchelsuppe. Der Geschmack war fenchelig, ohne zu dominant zu sein und die Suppe war angenehm leicht – bestimmt nicht nur im Winter sehr lecker, sondern auch zu sommerlichen Temperaturen genießbar. Das Rezept ist auch für Diabetiker gut geeignet, kommt es doch mit minimalen Kohlenhydraten aus – einfach die Kartoffeln abwiegen, die Sahne dunkel im Hinterkopf behalten und die BE ausrechnen. Ich schätze auf die ganze Suppe gerechnet waren das maximal 3-4 BE.
Fenchel liebe ich auch heiß und innig. Die Suppe sieht gut aus!
Fenchel hat bei uns auch noch nicht sehr lange Einzug gehalten. Früher mochte ich ihn nicht sonderlich, mittlerweile essen wir ihn häufiger. Ob der anders gezüchtet wird, damit er milder schmeckt? Die Suppe gefällt mir, auch wegen des geringen Kohlenhydratanteils. Wenn ich noch die Sahne durch saure Sahne ersetze, dann ist das ja geradezu ein Schlankmacher.
Das Kochbuch im Hintergrund ist für mich übrigens ein rotes Tuch. Ich habe mal gezählt, wie oft die Autorin im Buch auf den Fotos zu sehen ist – über 40 mal. S. W. in Gummistiefeln, kurzem Kleid und Schweinchen unterm Arm. Wer braucht das? Da keimt in mir der Verdacht auf, dass die Rezepte einer Buchkreation vielleicht nicht mal mehr gekocht werden, um Fotos davon zu machen.
@ Barbara – Ick weeß ja och nich, was ich all die Jahre vorher ohne dieses Zeug gemacht habe… 😉
@ Jutta – Ich habe einmal vor Jaaaahren Backgemüse (mit Kartoffelspalten, Zucchini, Zwiebeln, Pilzen, Paprika usw.) und damals experimentell Fenchel dazu gepackt. Schmeckte mir gar nicht (der Gatte fand es toll). Vielleicht verändert sich ja der Geschmackssinn auch noch in meinem hohen Alter?
Wegen der Sarah Wiener – ja hattest du mir schon mal geschrieben, dass du ein Kochbuch von ihr „gefressen“ hast. 😉 Ich muss gestehen, ich hab weniger die Bilder von ihr und mehr die (teilweise echt guten, Schritt für Schritt dargestellten) Rezepte angesabbert. Ist ne angenehme und bodenständig-deftige Küche – gefällt mir, auch wenn ich erst ein Rezept nachgekocht habe. Was ich an Bebilderung vieeeel, vieeel furchtbarer fand, war das Cynthia Barcomi-Kochbuch „Kochen für Feste“. Das Coverbild finde ich ja schon .. mh.. sehr gewöhnungsbedürftig, im Innenteil sieht man auch dauernd sie und Ihre Kinder…