Ragout aus Hähnchenherzen mit Thymian und Rotwein

Einige werden bestimmt direkt „Ihhhhbaaah“ schreien, aber ich finde Innerein haben auf dem Speisezettel durchaus ihre Daseinsberechtigung und sollten ruhig mal aus der Schmuddelecke herausgeholt werden. Als ich letztens bei Effilee herumblätterte traf ich jedenfalls auf ein nett klingendes Rezept für ein Ragout mit Hähnchenherzen. Gefolgt war das ganze von einer recht erfolglosen Jagd nach Hühnerherzen durch diverse Supermärkte und Metzger. Eine Mindestabnahme von 2,5 kg fand ich dann doch etwas too much. Aber wie das Schicksal so spielt – genau als ich aufgeben wollte, erjagte der Gatte das Mammut und schleifte es in die Höhle genau im Supermarkt gegenüber das gewünschte Gut. 😉

Rezept für Hähnchenherzenragout mit Thymian und Rotwein

600 g Hähnchenherzen
2 große rote Paprikaschoten
350 ml Hühnerbrühe
150 ml Rotwein
2 Zwiebeln
1 Zehe Knoblauch
2 Lorbeerblätter
2 TL Tomatenmark
1 TL Honig
Balsamico
Butterschmalz zum Anbraten
2 EL Mehl
Meersalz, frisch gemahlener Pfeffer, 3/4 TL Thymian

Zubereitung des Ragout

  • Die Hähnchenherzen putzen (Gekröse abschneiden usw.), unter kaltem Wasser abspülen, mit Küchenkrepp abtupfen, in Mehl wälzen und zusammen mit der feingehackten Zwiebel in etwas Butterschmalz anbraten.
  • Das Tomatenmark unterrühren, leicht anrösten lassen und dann mit dem Rotwein ablöschen.
  • Hühnerbrühe, Gewürze und kleingehackten Knoblauch hinzugeben und auf mittlerer Flamme 20 Minuten kochen lassen.
  • Kurz vor Ende der Kochzeit die geschälten und grob gestückelten Paprikaschoten hinzugeben. Kurz mitkochen und dann mit Honig, Balsamico und evtl. noch etwas Salz abschmecken.

Ragout-Fazit

Ungewohnt. Aber wirklich sehr zu empfehlen – die Herzen nehmen den Geschmack nicht sehr stark an, und schmecken halt wie Herzen – die Sauce ist allerdings einfach göttlich. Bei uns gab es dazu selbstgemachtes Kartoffelpüree mit einem Hauch Knoblauch und einer Kleinigkeit Butter. 😉 Die im Originalrezept eingelegte Paprika habe ich auch lieber durch frische Schoten ersetzt. Bisher hatte ich Hühnerherzen  immer nur in Suppen oder Füllungen verwendet, diese neue Variante hat uns jedenfalls sehr gefallen und wird bestimmt öfters gekoch werden.

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10 Comments

  • also – bevor ich das rezept von a-z durchlese wads noch hinzukommt direkt mal ein positives feedback: ja!

    Hähnchenherzen gehören auf jeden Fall dazu. Ich habe sie vor Zig Jahren bei einer Freundin kennengelernt und seit dem bereite ich sie so 1-2 mal im Jahr zu. Bis auf das letzte fällt mir gerade auf, muß ich unbedingt mal wieder besorgen. Und zwar habe ich sie einfach immer wie Gulasch zubereitet. Ganz klassisch. Dazu Nudeln. Ganz prima ist das. Dazu natürlich Nudeln!

    Nur: Man sollte sie eher länger köcheln lassen als zu kurz. Das Muskelfleisch bleibt gerne länger zäh als man denkt!

    Unbedingt nach Ausschau halten *notier*

    So, jetzt lese ich Dein gewiß köstliches Rezept durch 😉

    Danke für dieses geistige Recall!

    Liebe Grüße

  • So und nun noch nach dem Durchlesen: Klingt superlecker. Sie in Mehl zu wälzen, darauf bin ich gar nicht gekommen. Ich muß unbedingt welche jagen gehen nächste Woche! 😉

  • @ Beltane: Sobald ich das nächste Mal (ich hoffe heute noch) Herzchen erbeute, wrde ich das mal mit Nudeln ausprobieren. Der Mann bekam bei der Erwähnung des N-Wortes (Nuuuudeln!) schon glänzende Augen. 😉

    @ Sivie: Schade! Oder mal einen herzigen Menschen einladen, wenn der Rest der Bande aus dem Haus ist?

    Liebe Grüße

  • oooooh, das liebe ich!
    meine omma hat auch immer hühnerherzenbouillon gekocht.
    irgendwann sagte mein damals noch neuer freund: was?? ihr esst herzen?? so was bekam bei uns nur der hund!
    danach hab ich ihn geherzt.
    er hat sich überzeugen lassen.

    aus dem gekröse koch ich übrigens immer eine kleine bouillon, eingedenk der omma. mit etwas frischem salbei und thymian ist das ein genuss.
    eingefroren immer schnell mal zur hand.

  • ps: das mehl spare ich ein.
    wenn man das mit ordentlich metzgerzwiebeln schmort, wird das auch schön sämig. und spare kalorien.

  • Hühnerherzen gabs in unserer Familie schon immer zu essen, Gericht stammt von meinem Opa aus Thüringen. Ein supersimples Rezept: Herzen in Mehl gewälzt, mit Fett (z.B. Gänseschmalz) und fein gewiegten Zwiebeln anbraten. Mit Rotwein ablöschen, würzen mit Pfeffer, Salz, Lorbeer und Wacholder. Mehr brauchts nicht. Nach Lust und Laune etwas Schmand. Dazu passt am besten Kartoffelbrei. Ein sehr preiswertes und leckeres einfaches Essen. Hier in Budapest ist Herz für Vierbeiner gedacht und kostet pro Kilo nur 1,50 Euro/Kilo. Genau wie Enten- oder Gänsehals für 1 Euro. Die in einer Geflügelbrühe, vom feinsten. Beides steht bei mir oft auf der Speisekarte

    P.S. Herzfleisch ist mit das beste was es gibt und schmeckt köstlich. Noch besser sind Entenherzen.

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