What’s for pudding? Ganz klar: Chocolate Brownie Pudding

Wochenende? Der warme Chococlate Brownie Pudding stimmt darauf ein.

Was hat die Woche mir gebracht? Der Montag fing mit einem sibirisch-anmutenden Schneegestöber in Berlin an, es ging weiter mit viel Arbeit, Frostanfällen in der Wohnung (Heizung geht, aber es zieht teils eisig), und einer bläulich marmorierten Hüfte – nachdem ich auf arglistig schneegetarntem Glatteis einen Freiflug hingelegt hatte. Und das Wochenende … ach.. lassen wir das. Ich zitiere an der Stelle einfach mal Lady Violet aus Downton Abbey mit „What is a ‚weekend‘?“.

OLYMPUS DIGITAL CAMERAViele gute Gründe also, euch schon wieder mit etwas Gebackenem zu erfreuen. Und da ich mich aktiv zum  Schokoholismus bekenne, musste ich am Freitagabend einfach Brownies backen. In Reminiszens an britische Desserts („Pudding“ ist da ja quasi auch ein stehender Begriff für diesen süßen Gang.) und die gebackenen oder gekochten Puddings, die so ganz anders als unsere hier bekannten Milchpuddings sind, gab es also Chocolate Brownie Pudding.

Eine hervorragende Entscheidung. Backen entspannt mich und es macht mich glücklich, wenn ich schon am rohen Teig sehe, wie toll es wird. Nach selbstgekochter Hühnersuppe (der Liebste fühlt sich erkältet und wurde deswegen zusätzlich noch mit Ingwerplörre – diesmal direkt mit Honig und frisch gepresstem Orangensaft in der Kanne – beglückt) wurde mein Feierabend dann mit diesen saftigen und wunderbar schokoladigen Brownies eingeläutet. Schlicht und schön. Und einfach gut.

english-pudding-sDer im Wasserband gebackene Chocolate Brownie Pudding ist halt so ein Zwischending zwischen zwei Dessertspezies und lockt oben mit knuspriger Kruste, ist im Innern aber weich, locker (Spongecake fällt mir dazu ein – auf Deutsch hört sich Schwamm aber irgendwie falsch an und löst eher gruselige Assoziationen aus… Biskuitteig?), kompakt und zusammenhaltend, aber doch irgendwie luftig und leicht. Nicht so schwer und steinern, wie man sich einen klassischen englischen Pudding vorstellen mag. Sehr widersprüchlich. Aber lecker – und das ist ja schließlich das Wichtigste.

Der Tag danach:  Nach einer Nacht im Kühlschrank ist es wie ein anderer Kuchen. Er ist dann wirklich so fest und schwer und feucht, wie man sich einen gebackenen englischen Pudding vorstellt. Ebenfalls sehr gut, aber eben gänzlich anders – ein Desserthybrid mit zwei Gesichtern. (Yay! Ich habe einen Jekyll/Hyde-Brownie-Pudding erschaffen! ;))

Inspiriert hierzu wurde ich von einem Rezept auf dem USamerikanischen Foodblog the merry gourmet. Ich habe allerdings stark an der Butter- und vor allem Zuckermenge gedreht (400g Zucker fand ich dann doch etwas krass….), so dass kein flüssiger Brownie-Pudding daraus geworden ist (was ich bei der Länge Backzeit und der Menge an Eiern sowieso zweifelhaft fand und nicht damit gerechnet hatte). Eventuell liegt es auch an der Größe der Backform. Etwas tiefere Recherche fördert aber zu Tage, dass ich damit optisch wieder näher an dem ursprünglich adaptierten Originalrezept bin.

making-chocolate-puddingRezept für Chocolate Brownie Pudding
(Auflaufform: circa 20 x 30 cm)

250 g Zucker
4 Eier (L)
150 g Butter
75 g echter Kakao
65 g Mehl
1 EL Orangenlikör (Brombeer-Whisky hätte sicherlich auch gut gepasst….)
1/4 TL gemahlene Vanilleschote

Zubereitung

  • Ofen auf 160° (Umluft) vorheizen.
  • Die Butter schmelzen und dann beiseite stellen.
  • Nebenbei (mit anderer) Butter eine Auflaufform gründlich ausbuttern.
  • In einer Küchenmaschine oder mit einem Mixer die Eier mit dem Zucker auf hoher Stufe für 5-10 Minuten so lange aufschlagen, bis die Masse nicht mehr gelborange und flüssig ist, sondern richtig schön weißlich wird und eine dicklich-cremige Konsistenz hat.
  • Jetzt nacheinander rasch den Orangenlikör, die Vanille und das gründlich mit dem Mehl vermischte Kakaopulver einarbeiten. Nicht länger mixen als notwendig.
  • In einem dünnen Strahl die abgekühlte, aber noch immer flüssige Butter hinzu geben und ebenso verfahren.
  • Die Browniemasse in die ausgebutterte  Backform geben, diese in eine größere Auflaufform setzen und mit kochendem Wasser aus dem Wasserkocher bis zur Hälfte der Backform angießen.
  • Die Formen vorsichtig in den Ofen bugsieren und auf mittlerer Schiene, bei 160° für circa eine Stunde backen. Garprobe mit einem Holzstäbchen habe ich nicht gemacht (fester werdende Oberfläche ist ein gutes Indiz), dürfte aber auch hier funktionieren.
  • Etwas abkühlen lassen und noch warm servieren. Mit säuerlichen Früchten, Sahne,  Eis oder  einfach pur zu einem guten Kaffee.
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6 Comments

  • Wow, klingt das gut, ach was sage ich – phantastisch!
    Da läuft mir direkt das Wasser im Mund zusammen, muss ich un-be-dingt ausprobieren. Herzlichen Dank, für das Rezept!

    LG

  • ich habe gerade eine Portion lauwarm verdrückt – schmeckt sehr gut schokoladig, locker und gleichzeitig saftig – das ist seltsamerweise kein Widerspruch ;-).
    Das Garen bei niedriger Temperatur im Wasserbad tut so einer Schokomasse gut!!
    Ich hab den Zucker noch weiter reduziert, aber nächstes Mal halte ich mich an deine Mengenangaben, und vielleicht backe ich die Masse statt in einer einzigen Form in gebutterten Kaffeetassen…
    tolles Rezept, lg

  • @Friederike – Bei uns gibt es heute nochmal die durchgezogene Version zum Kaffee. Das mit den Kaffeetassen (oder kleineren Auflaufförmchen – wie bei Crème brûlée) ist dafür eine tolle Idee. Und dazu dann Himbeersahne… Mhhh… 🙂

  • @Preetha – Hi Preetha, thanks for your nice comment (and really from india – Wow. :)). I don’t know what Google translate made out of the recipe but I used pure unsweetened cocoa powder. When you have more questions: Please feel free to ask.
    And due to the fact, that I reduced the sugar in the recipe (american prefences there are often not like german preferences): I read that heavily sweetened dishes are more preferred in India. Maybe you want to inrease the amount of sugar a little bit.

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