Thymiansirup – meine Geheimwaffe gegen Husten

Rezept für Hustensirup. Mit der hausmitteltechnischen (nicht mehr ganz so geheimen) Supergeheimwaffe Thymian gegen die Erkältungszeit.

Ja, heute ist Newroz und der Frühling beginnt. Ein Blick in meinen kleinen Berliner Schattengarten, wo zwischen matschigem Grau gerade alles anfängt zu knospen, sich zartgrün und blühend in den Himmel und die so herrlich andere Luft zu recken und vor Leben gerade zu zu bersten, bestätigt dies. Kalt ist es dennoch noch ab und zu und leicht ist man verkühlt und grippt dann doch wieder vor sich hin.

Rezept für Thymiansirup

 

Hausmittel selbstgemachter Thymiansirup soll gegen Husten helfen

Diesen Hustensirup aus Thymian koche ich jedes Jahr, der Liebste schwört bei tiefsitzendem Husten darauf. Der Sirup schmeckt quasi wie flüssiges Hustenbonbon und soll laut Buch antiseptisch, infektionshemmend und schleimlösend wirken und Schluckbeschwerden lindern. Das Schöne daran, in der gut sortierten Hexenküche findet man im Grunde alle Zutaten reichlich im Gewürz- bzw. Teeregal.
Ich habe den Thymiansirup wirklich schon oft gekocht, einmal sogar – anlässlich eines Liverollenspiels für Ferienkinder zum 100jährigen Bestehens des Duisburger Stadtmuseums  – als Druidin eines Keltenstammes auf einem Lagerfeuer. Es hatte die ganze Woche immer wieder geregnet und unsere sich den ganzen Tag im Freien aufhaltenden Stadtkinder husteten schon verdächtig vor sich hin… 😉
Wenn ich schlau bin und besonders viel Zeit habe, koche ich ihn in größerer Menge sogar auf Vorrat. Dank dem hohen Zuckeranteil hält er sich – noch heiß in sterilisierte Gläser gefüllt und gut verschlossen –  in der Vorratskammer hervorragend. Nach dem Öffnen sollte er im Kühlschrank gelagert werden. Bis jetzt ist er mir auch noch nie auskristallisiert, wer da Bedenken hat, kann ja einfach einige Spritzer Zitronensaft mitkochen.  Das, von mir im Laufe der Jahre leicht abgewandelte, Ursprungsrezept stammt aus „Das große Buch der Kräuterheilkunde„*, welches leider nicht mehr verlegt wird. Das schön aufgemachte Kräuterbuch hatte ich mir Ende der 1990er zugelegt und schätze es wirklich sehr.

Warum ich gerade jetzt mit dem Thymiansirup daher komme? Der Grund dafür liegt bei Twitter und dem Versprechen das Rezept abzutippen (was ich im Laufe der Jahre irgendwie schon für zig Leute gemacht und den Text dann wieder verbaselt habe…). Und da ich sowieso letztens darüber gegrübelt habe, ob das Rezept hier her passt, passt es halt grad. Nicht wundern, die Bilder sind zwei Jahre alte Schnappschüsse.

 

Thymiansirup

(Dosierung: 2-3 TL, 3-6 x täglich)

900 ml Wasser
450 g flüssigen Honig
15 g getrockneter Thymian
8 g getrockneter Salbei
8 g getrocknete Kamillenblüten
2 TL Fenchelsamen
1 TL Anissamen
1 TL gemahlener Ingwer
10 – 15 Gewürznelken

Zubereitung

  • Die Kräuter grob zerkleinern, bzw. im Mörser anstampfen, so dass sich die Gewürze öffnen. Es muss allerdings kein feingeriebenes Pulver sein.
  • Die Kräuter zusammen mit dem abgemessenen Wasser in einen Topf geben, einen gut schließenden Deckel darauf setzen und 20 Minuten leicht köcheln lassen.
  • Den Kräutertee durch ein feines Sieb abseihen. Die ausgekochten Kräuter leicht ausquetschen und dann wegwerfen.
  • Den starken Kräutertee zurück in den Topf geben und nun ohne Deckel köcheln lassen, bis sich die Menge des Absuds auf 200 ml reduziert hat.
  • Den Honig hinzufügen, unter Rühren kurz aufkochen. Die Flüssigkeit sollte jetzt sirupartig sein.
  • Noch heiß in ausgekochte Flaschen oder Schraubgläser füllen, verschließen, umgedreht auf ein feuchtes Tuch stellen. Nach dem Abkühlen etikettieren und in die kühle, dunkle Vorratskammer stellen.

 

Kleiner Disclaimer: Dieses einfache Hausmittel gegen Husten ersetzt natürlich keinesfalls den Gang zum Arzt.  Die Rezepte hier sind sorgfältig erarbeitet, dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Ich kann nicht für irgendwelche Nachteile oder Schäden, die aus den hier gegebenen Hinweisen eventuell entstehen, eine Haftung übernehmen. Thymian und Salbei in starker Konzentration sollten außerdem bitte nicht in der Schwangerschaft Verwendung finden. Dass Leute mit Allergien die Finger davon lassen, davon gehe ich aus.

 

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14 Comments

  • Die Kamillenblüten finden sich nicht in meinem sortierten Haushalt, da habe ich eine Abneigung, aber die lasse ich einfach weg, dürfte genau so gut gegen Husten sein …

  • @Ulrike – Kein Kamillentee im Haus? Habe im Notfall schon Teebeutel geschlachtet. Aber hast recht, da sind genug andere Dinge drin, die weiterhelfen. 🙂

  • Du bist wirklich eine Hexe oder Kräuterfee, bei mir fällt die Drogenauswahl sparsamer aus.
    An Stelle von Honig, nehme ich, so wie die Drogisten oder Apotheker Zuckersirup und verstärke den Auszug durch Branntwein, hochprozentig. Da ich den Erkältungstrank auch heiß ansetze, um schneller zum Ergebnis zu kommen, verkocht natürlich viel vom Alkohol. Was du da alles zusammen mixt, sind allgemein Entzündungshemmer, ich belasse es bei einem und der wirkt auch.

  • Liebe Grüße „aussem Pott“ & Danke für dieses Rezept. 🙂
    Hatte es im Herbst direkt mit der letzten Salbei-&Thymianernte ausprobiert (die frischen Kräuter halt in der Menge etwas angepasst) und in den letzten Wochen den Saft mir & meiner Familie bei den ersten Anzeichen von Erkältung und grippalem Infekt verpasst – hat prima geholfen.
    Alle sind gesund. 🙂
    Bin dabei noch eine größere Menge als Julgeschenke für meine Family (Großeltern, Bruder, Mama) zu „brauen“ .
    Vielen Dank & eine gesunde Winterzeit 🙂

  • @Rabenmutter – Danke für die Gesundheitswünsche, die kann ich in der Tat gerade und in den nächsten Monaten sehr gut gebrauchen. Und Thymiansirup als Yulgeschenk? Auch eine schöne & liebevolle Idee!

  • @Maxie – Ja nun, das Rezept heißt ja auch Thymiansirup und nicht Honigsirup. Ich verwende Honig der Konsistenz und des Geschmacks wegen.

  • Honigsirup wäre ja auch doppelgemoppelt, Sirup meint ja schon Zucker. Für medizinische Zwecke sollte man ja nun peinlich genau darauf achten, qualitativ hochwertigen Honig zu verwenden, wegen etwaiger Verunreinigungen. Bei den Preisen ist es doch schade drum, die heilenden Wirkstoffe zu vernichten, dann könnte man theoretisch, wenn es nur um den Gelier-Effekt geht, auch hochwertigen Zucker, wie etwa Xylit oder braunen Zucker verwenden und den Honig später hinzufügen, wenn der Sud auf unter 37 Grad abgekühlt ist?

  • @Maxie – Wenn du persönlich Wert darauf legst, kannst du gerne all dies tun und dir auch gerne Zuckeraustauschstoffe wie Xylit in deinen Sirup kippen. 🙂 Wie weiter oben in den Kommentaren zu lesen, nutzen auch andere eine Zuckerlösung.

  • @Sylvia – Entschuldig, bitte, dein Kommentar war hier untergegangen. Wenn du den Sirup noch richtig einkochst (also nochmal die verschlossenen Gläser in einem Topf einkochst, wie man es mit Kompott macht) sollte er sich jahrelang halten. Ich fülle ihn für unseren Privatgebrauch heiß in ausgekochte sterile Flaschen und lagere den Sirup monatelang in der Vorratskammer (dunkel, kühl und trocken) – aber das ist halt nicht superkorrekt. Und wie immer alle Tipps ohne Gewähr. 😉

  • Der Sirup klingt sehr gut und wird gleich nachgekocht. Danke !
    Lass aber auch die Kamille weg (hab auch ne‘ Abneigung dagegen?).
    Vielleicht ersetzte ich es mit etwas schwarzen Rettichsirup.
    Solche Rezepte bitte gerne weiter bekannt geben.
    Alles Liebe

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