Schon mal Jakobsmuscheln probiert? Fast finde ich ja die französischsprachige Bezeichnung (traditionelle Fanggebiete liegen unter anderem vor Frankreich) ja hübscher: „Coquilles St. Jacques“. Das singt förmlich beim Sprechen, und ist auch um Längen besser als das englisch-knappe „scallops“. Eigentlich passen diese Muscheln mit dem zarten, weißen und leicht süßen Fleisch, ja hervorragend zu einem Ostermenü. Ich hatte bisher nur die Gelegenheit sie vor Jahren mal in Miniaturform, begraben unter geschmacksintensiver Fertigsauce und im Ofen zu Tode gegart, näher betrachten zu können.
Kein Wunder also, dass sich damals keine nachhaltigen Erinnerungen gebildet haben. Vor ein paar Wochen erhielt ich allerdings die Möglichkeit, unverbindlich den neuen Berliner Onlineshop & Lieferservice der Deutsche See Fischmanufaktur auszuprobieren. Im Einkaufskorb gelandet sind letztendlich ein großer Beutel mit Jakobmuscheln (Wildfang, ohne Corail) und Thunfischfilet. Der Bestellvorgang (ich hatte einen Gutschein und habe noch etwas aufgestockt) lief problemlos. Ich weiß nicht ob es daran lag, dass ich als Foodbloggerin bestellt habe oder daran, dass sich dieser Lieferdienst für frischen und tiefgekühlten Fisch in Berlin einfach in einem höheren Preissegment bewegt und man dementsprechend die Klientel anders anspricht, aber der Service war wirklich toll. Als im Vorfeld ein kleines Problem auftauchte, wurde dies mit einem freundlichen Anruf erledigt (der gewählte Thunfisch war in der Größe nicht verfügbar, deswegen wurde nach Rückfrage kostenfrei ein – sehr viel – größeres Stück geliefert). Auch die Lieferung fand pünktlich und von sehr engagiertem und freundlichem Personal ausgeführt, im gewählten Zeitfenster und mit einem kurzen Anruf vorher statt.
Und dann schlummerten die Muscheln erst mal zwei Tage in meinem Tiefkühlfach und ich schlicht etwas nachdenklich um sie herum. Was mit ihnen anstellen? Nachdem ich dann zahlreiche Kochbücher gewälzt und mit keiner Rezeptidee wirklich zufrieden war, habe ich mich für eine pure und schlichte Zubereitungsart entschieden, bei der man eigentlich nicht viel falsch machen kann (außer die Muschel so lange zu braten, dass sie die Konsistenz von angekochten Autoreifen annimmt, aber das gilt ja für jegliche Fisch- und Meeresfrüchte) und sie mit verschiedensten Beilagen und Gerichten kombinieren kann. Auch, um die kleinen Biester erstmal in Ruhe näher kennenlernen zu können. Der Geschmack der Coquilles St. Jacques (ich kann etwas wortverliebt einfach nicht widerstehen.. ;)) ist schon etwas speziell. Der Liebste war sofort begeistert, bei mir brauchte es ein paar Bissen und zwei Gerichte, um mich wirklich zu überzeugen. Ich persönlich mag sie nicht komplett glasig, sondern lediglich mit einem gerade noch sanft glasigen Kern. Das süße Fleisch der Jakobsmuscheln war dennoch butterzart und ließ sich mit der Gabel teilen. Was aber vielleicht auch an der Qualität des Muschelfleisches lag. Wer es anders mag: Einfach die Garzeit verringern.
Bei uns reichten acht große Jakobsmuscheln (ich verwende hier nur die schon geputzten Muscheln, also nur das weiße Muskelfleisch, die sogenannte „Nuss“) mit einem großen Salat mit gebratenen Pilzen und knusprigem Brot als Hauptspeise für zwei hungrige Personen. Als Vorspeise oder Zwischengang für vier Personen kommt es sicherlich ähnlich gut aus.
Rezept für gebratene Jakobsmuscheln
8 große, geputzte Jakobsmuscheln (TK-Ware)
Olivenöl zum Braten
Butter
Pfeffer (frisch gemahlen)
Meersalz
Zubereitung
- Jakobsmuscheln auftauen lassen und mit Küchenkrepp sorgfältig trockentupfen.
- Olivenöl in eine Pfanne geben und auf hoher Stufe erhitzen.
Tipp: Ungeschälte, angequetschte Knoblauchzehe, Rosmarin- oder Thymianzweig mit ins Öl geben und so sanft aromatisieren.
- Die Jakobsmuscheln im Uhrzeigersinn in die Pfanne setzen und je nach Größe 1,5 – 2,5 Minuten braten.
- Die Muscheln in der Reihenfolge der Hineinlegens wenden (die Unterseite sollte jetzt gebräunt sein) und ebenfalls 1,5 – 2,5 Minuten scharf braten.
- Kurz vor Ende der Garzeit ein Stück Butter in die Pfanne geben, schmelzen lassen und die gebratenen Muschelstücke mit Hilfe eines Esslöffels mit der geschmolzenen Butter überziehen.
- Die Muscheln direkt aus der Pfanne nehmen, so dass sie nicht weitergaren können. Wer mag, kann sie auf etwas Küchenkrepp abtropfen lassen (die schöne Butter!). Mit Meersalzflocken und frisch gemahlenen Pfeffer bestreuen, auf einem Teller oder einer Servierplatte auf einem Salatbett anrichten und lauwarm servieren.
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*Werbung. Aus rechtlichen Gründen kennzeichne ich diesen Artikel als Werbung, da ich die Produkte unentgeltlich zum Testen zur Verfügung gestellt bekommen habe. Dies hat allerdings keinerlei Einfluss auf meine Meinung.
Achtung! Scallops und Jakobsmuscheln sind absolut nicht das selbe! Scallops sind günstiger und schmecken auch nicht so gut wie Jakobsmuscheln.
@Marcel – Ich fürchte da liegst du falsch. Scallops bezeichnet Kammmuscheln, zu denen u.a. auch Jakobsmuscheln gehören. Wenn du dir unsicher bist welche „Scallops“ du vor dir hast hilft dir der lateinische Name zur genaueren Bestimmung immer weiter.