Lesehungrig No. 4

Endlich online: Die vierte bibliophil-kulinarische und äußerst lesehungrige Zusammenfassung

Ihr Lieben, es ist mal wieder so weit – wir widmen uns hungrig einer schönen Portion Lesefutter! Und gerade zur Sommer- und Urlaubszeit haben sich hier ein paar leckere Häppchen Literatur und dazugehörige schöne Rezeptinterpretationen angesammelt.

Lesehungrig-quer-SIch habe es leider nicht geschafft, mich in diesem Quartal zu beteiligen und streue ganz brav Asche auf mein unwürdiges Haupt und wälze mich mental in Schande vor euch. Dafür habe ich aber ein paar spannende Rezepte in Planung, bzw. schon hergestellt, die sich wieder in Richtung Fantasybücher bewegen. Ich sage nur so viel: Ein Rezept wird nach Hogwarts führen, dann habe ich noch Drachen zu bieten und Schildkröten mit Elefanten auf dem Rücken. 😉 So viel also zu meinen bibliophil-kulinarischen Ideen, die mich derzeit umtreiben.

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Lange Vorrede, kurzer Sinn, hier findet ihr die kleine, aber äußerst feine Zusammenfassung für das zweite Quartal 2014. Die fünf Rezepte sind wieder alle herrlich unterschiedlich und bieten gleichzeitig Einblicke in bisher noch unbekannte Lesewelten. Mit Ylvas Einreichung ist sogar äußerst lustig eine meiner Lieblingsbuchserien vertreten – manchen vielleicht besser als HBO-TV-Serien-Umsetzung „Game of Thrones“ bekannt.

Zusammenfassung Lesehungrig IV.

Eiersalat

Den Anfang macht im zweiten Quartal 2014 Ulrike mit ihrer Version des vom Krematoriumsmitarbeiter verspeisten Eiersalat-Kresse-Sandwichs. Man ahnt es schon, es handelt sich um einen Krimi, nämlich „Lutetia Stubbs: KellerLeichen und wie man sie nicht entsorgt“* von Matthias Czarnetzki, der voller herrlich schräger Charaktere sein soll. Und wie man bei Ulrike lesen kann, ist der Autor auch direkt auf Twitter greifbar. Das Buch klingt sehr lesenswert und Letzteres sehr nett! :)c

Sauerteigansatz

Bei Ylva findet sich eine wirklich lustige Umsetzung von George R. R. Martins genialem und ja eher düsteren Fantasyepos „Das Lied von Eis und Feuer“* (das 5-Book Boxed Set * der englischen Originalausgabe ist sprachlich wie preislich empfehlenswerter). Sie benennt ihr Anstellgut zum Brotbacken nach Charakteren der großen Clans. Ich darf kurz und anschaulich zitieren: „Petyr, Verteter der Baelishs und Meister des Dinkelsauers mit all seiner zähen Schleimigkeit“ – göttlich! Ich habe beim Lesen Tränen gelacht. Perfekt für Game of Thrones*-Fans.

Klütersuppe

Auch bei Sabine wird es mit ihrer Klütersuppe mit Kirschen absolut kriminell. Richard Fasten wird den Berliner/innen, die einen ganz bestimmten Radiosender hören, ja sowieso ein Begriff sein. Hier treffen wir auf sein Buch „Moin: Ein Fastostsee-Küstenroman„*. Titelheld ist der von seiner Umwelt etwas gequälte Dorfpolizist Boris Kröger, der sich im Grunde doch nur seine Ruhe und Klütersuppe von seiner Oma wünscht. Man sollte auf die sprachlichen Eigenheiten des Buches (tut, tut, tut….) mental vorbereitet sein, dann liest es sich nach schön sommerlicher Kurzweil.

Käsebällchen

Susanne bringt etwas Außergewöhnliches mit, sie hat nämlich Käseklopse gekocht. Inspiriert wurde sie hierzu von dem Vater-Tochter-Roman „Chuzpe„* von Lily Brett, der sich durch eine spannende Geschichte (Ruths sehr lebenslustiger 87jähriger Vater zieht von Melbourne zu ihr nach New York, lernt dort zu ihrer Besorgnis eine neue, vollbusige Liebe (Zofia) kennen und eröffnet ein Klopse-Restaurant namens „You’ve got to have balls“ ;)) und feinsinnigen Humor hervortut. Aber nicht nur Lustiges kommt zur Sprache, das Buch greift auch die jüdische Geschichte des 2. Weltkrieges auf.

Bretonische Milchkonfitüre

Und von Ulrike gibt es in diesem Quartal sogar noch einen zweiten köstlichen Beitrag. Mit der Bretonischen Milchkonfitüre treffen wir wieder auf Komissar Dupin, den wir schon Ende letzten Jahres mittels bretonischer Butterkekse kennenlernen durften. Diesmal ist er in den Salzgärten unterwegs und eigentlich hatte Frau Küchenlatein in ihrem bretonischem Kochbuch nach einem gänzlich anderen Rezept für ein in dem Krimi „Bretonisches Gold„* von Jean-Luc Bannalec erwähntes Gericht gesucht, blieb dann aber mangels des Gesuchten an diesem verführerischen und zuckersüßen Brotaufstrich hängen.. äh.. kleben.

Pfefferminztaler

Beinahe hätte ich die liebe Gourmandise und ihr Rezept für Pfefferminztaler unterschlagen. Mit dem schönen Roman „Valerie kocht„* von Maria Goodin kommt dann auch noch eine leichte, aber dennoch tiefgehende Mutter-Tochter-Geschichte ins Boot. Als Valerie schwer erkrankt, zieht die rationale Nell, die ihrer Mutter die fantasiereichen Verbrämungen der Familiengeschichte übel nimmt, zu ihr, um die Wahrheit zu erforschen. Aber ihre Mutter kocht und bäckt nur und erzählt weiter lustige Geschichten, bis sich nach und nach mehr enthüllt. Mit diesen Pfefferminztalern soll Baby-Nell übrigens mal Höchstgeschwindigkeit beschleunigt worden sein.

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