Die kommende Zeit der Glückseligkeit und Nächstenliebe (aka Weihnachtsstress und Geschenkmarathon) zeichnet sich schon äußerst deutlich am Horizont ab – perfekt, um mal eine kurze Pause einzulegen und bei der 5. Zusammenfassung des bibliophil-kulinarischen Dauerevents in von Büchern inspirierte Rezepte hineinzuschmökern und sich eine Portion Nahrung für Geist und Magen abzuholen.
Im dritten Quartal ist einiges an wunderschönen Gerichten und Erzählungen zu Büchern, die euch bewegten, zusammengekommen. Ich war von der Resonanz ganz von den Socken, Sommerzeit ist wirklich Lesezeit. So ein lesehungriger Blogbeitrag ist ja nochmal etwas anders und arbeitsintensiver als normale Blogartikel. Ganz lieben Dank also nochmal an alle, die sich die Mühe gemacht haben. <3
Auch ich habe es nach einmal Aussetzen geschafft, euch eine Buchserie samt Rezept vorzustellen. Wer also noch nach Lesefutter für das winterliche Einkuscheln und Vergraben auf dem Sofa sucht oder ganz simpel Ausschau nach Geschenkideen für andere ist, wird unter so viel genialen und liebevollen Umsetzungen des gedruckten Wortes bestimmt fündig.
Bleibt mir nur noch eines: Nämlich viel Spaß und Lesefreude zu wünschen.
Zusammenfassung Lesehungrig V.
Ganz sommerlich gab es zum Auftakt von Barbara in ihrem Blog Schlektüre direkt ein köstliches Glas Zitronenlimonade. Und ebenso sommerlich geht es im Lieblingslesefutter – dem Krimi „Kim Novak badete nie im See von Genezareth„* von Håkan Nesser – weiter: Ein langer, warmer schwedischer Sommer im Jahr 1962, zwei 14jährige Jungs, die (etwas hormongeschüttelt ;)) ihre Gefühlswelt erkunden, eine schöne Frau, ein Mord und das Ende der Kindheit – spannende Zutaten. |
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Obsti und Sushi, die zusammen das (fast) gleichnamige Blog betreiben, servieren mit ihren Rosinen-Sirup-Muffins ein Frühstück mit dem man gut gerüstet in den Kampf ziehen kann. (Immerhin! Frühstück – die wichtigste Mahlzeit des Tages. Gilt bestimmt auch für Fantasyheldinnen & -helden. ;)) Die Vorlage für das leckere Gebäck ist aus der „Göttlich-Trilogie„* von Josephine Angelini. Im Mittelpunkt steht die 16jährige Helen – die entdeckt, dass sie eine griechische Halbgöttin ist. (Quasi Percy Jackson in weiblich?) Eine große Prise Liebe und Weltretten ist natürlich auch dabei. |
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Bei Clia gibt es ein wunderbar simples und köstlich klingendes Rezept für im Ofen gebackene Süßkartoffeln. (Endlich weiß ich, wie man die Dinger zubereitet!) Der Roman, der sie zu diesem Gericht gebracht hat, ist „Der Frühling des Lebens“ (Im Original „The yearling“) von Marjorie Kinnan Rawlings, die damit 1939 sogar den Pulitzerpreis gewann. Clia erinnert sich, dass sie die Geschichte von Jody, der Farm und seinem Reh als Kind so oft las, dass sie sie quasi auswendig konnte. Wem die Story bekannt vor kommt, diese Geschichte über das Erwachsenwerden wurde mit Gregory Peck 1946 als „Die Wildnis ruft“ verfilmt. (Den ich wiederum als Kind sah und ganz furchtbar erschreckend und traurig fand.) |
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Etwas leichtfüßiger kommt die Liebeskomödie „Das Rosie-Projekt„* daher. Der Genetiker Don sucht mittels seitenlanger Fragebögen nach der korrekten Frau für sich und trifft aber auf Rosie – die wiederum ihren Vater sucht und so gar nicht in die von ihm ausgefeilte Schablone hineinpasst. Ratio trifft auf Emotionen und Eiscreme wird dabei oft für Vergleiche herangezogen. Und so hat Ninive eine einfach wundervoll klingende (eifreie) Orangeneiscreme (die ich unbedingt noch nachmachen musss!) mit frischen Zesten, Creme fraiche und Orangenlikör für Don und Rosie gezaubert. 😉 |
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Ylva gedenkt mit ihrem veganen Wassermelonensalat mit Fenchel und bluuuuutroten Granatapfelkernen den verschiedenen Vampiren, die sie seit ihrer Kindheit begleiten und diese blutige, lesehungrige Sucht in ihr ausgelöst haben. Dabei darf natürlich „Der kleine Vampir„* Rüdiger von Schlotterstein nicht fehlen, dicht gefolgt von dem „Dracula-Klassiker„* schlechthin und neueren Werken, wie „True Blood„*(ich hab sofort den genialen Soundtrack der Serie dazu im Kopf). Was sie aber vor allem zu diesem erfrischen Sommersalat getrieben hat, ist das gerade neu erschienene Druckwerk „Prince Lestat: The Vampire Chronicles„* der genialen Anne Rice. |
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Nach gesundem Vampir-Salat gibt es von der lieben Gourmandise mit Pelmeni, Smetana und Wodka Russischer Standard noch was Deftiges auf die Teller und eine Belehrung in russischer Ess- und Trinkkultur durch den „interstellalen Privatdetektiv“ Martin. Sie nimmt bei dem (von mir übrigens ebenfalls geschätzten – ich habe ihn in den letzten Jahren nur arg vernachlässigt) Autor Sergej Lukianenko und seinen präzisen Vorstellungen zur Pelmeniherstellung in dem Sci-Fi-Roman „Spektrum„* Anleihe und formt die köstlichen Teigtaschen zu klassischer Musik. Die sibirischen Kräuter würden mich – neben dem Buch – übrigens auch interessieren! |
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Khaleesi Daniela hat ihre Nase nicht nur in die geniale „Game of Thrones-Reihe„* von George R. R. Martin und die dort beschriebenen göttlichen Festmähler gesteckt, sondern auch in das offizielle „GoT-Kochbuch„* (dem ich persönlich ja ein klitzeklein wenig zwiespältig gegenüber stehe… ;)) Sie bereitet eine Rote Beete-Suppe nach Art der freien Stadt Volantis zu, wie sie wohl auch Daenerys gerecht werden würde. Jetzt noch ein paar gebratene und honiggetränkte Heuschrecken dazu, dann wäre das authentische Essen perfekt. 😉
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Ulrike wildert mit dem Buch „Flavia de Luce 1 – Mord im Gurkenbeet“* des britischen Autors Alan Bradley inspirationstechnisch wieder im amüsanten Krimi-Genre, das voller schräger Charaktere ist: England in den 1950er Jahren, die gerade mal elfjährige altkluge Halbwaise Flavia, mit einer Leidenschaft
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Wie angekündigt, gibt es auch einen Beitrag von mir. Ich habe mich in diesem Jahr ausführlich in die Welt der Drachenreiter von Pern von Anne McCaffrey eingelesen, nachdem mir die Story jahrelang angepriesen wurden. In meinem Zweitfoodblog Lesehunger habe ich ein Rezept für die auf Pern traditionellen Bubbly Pies (auf irdisch Blueberry Pie/Blaubeerkuchen) veröffentlicht. Dort setze ich mich auch sehr kritisch mit dieser misogynen, sexistischen und vom Weltbild her absolut rückständig auf mich wirkenden Buchreihe auseinander. Ihr seht, man muss ein Buch nicht lieben, um es lesehungrig aufzuarbeiten. 😉
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Und Ylva ist in diesem Quartal sogar noch ein zweites Mal mit von der Partie. Sie nutzt das bibloiophil-kulinarische Event zur versuchsweisen Bewältigung eines von Walter Moers und seiner Romanfigur Hildegunst von Mythenmetz und dem Buch „Ensel und Krete„*verursachten Hexen-Birken-Traumas. Ich drücke die Daumen, dass es wirkt, die Hexen-Lasagne mit Maronennudeln und Waldpilzen sieht aber so lecker aus, dass sie bestimmt über einiges hinweg hilft. Bestimmt auch über zwischen Birken stehende Hexen. 😉 | |
Aaaaber Ylva kommt nicht allein, sie hat auch gleich noch Julia im Gepäck, die von selbiger Textstelle begruselt wurde und mit Waldpilz-Gnocchi ebenfalls eine an das märchenhafte Zamonien gemahnende Köstlichkeit auf den Tisch stellt. Waldpilzhexenseelen sollen dabei aber keine zu Schaden gekommen sein. Ehrenwort! (Und was bin ich froh, dass es kein Bienenbrot oder lebenden Käse gibt.. Puh!) |
*Affiliate-Link zu Amazon
oh, schön, was du wieder gesammelt hast, die Links muss ich mir in Ruhe zu Gemüte führen!! und es geht weiter mit Lesehunger?
lg
@Friederike – Klar. 🙂 Das ist jetzt ja schon die 5. lesehrungrige Zusammenfassung nach dem ursprünglichen Event. In diesem Startbeitrag findest du alles bisherigen Zusammenfassungen verlinkt: Klick mich!
Da ist ja wieder schön was zusammengekommen- die Kim Novak wollte ich mir doch unbedingt besorgen!
Und seit drei Wochen ungefähr schreib ich an einem neuerlichen Lesehunger….
@ninive – Mal wieder geradezu vorbildlich! 😀