Wer hat nicht die oder den einen oder anderen Diabetiker*in im Familien- und Freundeskreis? Nach neueren Schulungen ist es eigentlich gar nicht mehr gänzlich verboten auch mal Zucker zu essen. Aber manche wollen es aus den einen oder anderen Gründen eben strikt halten. Da helfen dann Zuckeraustauschstoffe.
Backen mit Erythrit
Ich hatte mir letzten Erythrit* besorgt und damit etwas experimentiert. Erythritol oder Erythrit gehört zu den besser verträglichen Zuckeraustauschstoffen, die kaum grässliche Nebenwirkungen im Verdauungstrakt anstellen. Seine Süßkraft liegt gegenüber Zucker bei 50-70%. Handelsname ist unter anderem beispielsweise „Xylit light„* oder „Sukrin„*.
Gebäckstücke (ausprobiert habe ich es bei Hefeschnecken mit Zimtzucker, Scones und belgischen Waffeln) wurden mit hohen Erythritanteil erstaunlich essbar und lecker – ohne diesen fiesen Nachgeschmack, den Süßstoff so gerne hinterlässt. Für ein enges Familienmitglied, das Weihnachtsgebäck aufgrund des Zuckers und der im Mehl enthaltenen Kohlenhydrate (die im Körper ja auch in Zucker aufgespalten werden) komplett verweigert, habe ich diese sehr dunkle, Schokokeksvariante produziert.
Normalerweise wird empfohlen beim Backen nur einen Teil des Zuckers mit Erythrit zu ersetzen. Hier greife ich aber komplett auf diesen Zuckeraustauschstoff zurück. Damit sind die Kekse dann fast gänzlich kohlenhydratfrei, kommen (bis auf die Haselnüsse) ohne Fett aus und sind damit ein sorgenfreier süßer Snack für Diabetiker*innen.
Schokoladenkekse mit Erythrit
Das Ergebnis ist unter den gewählten diätischen Prämissen echt okay und sehr schokoladig-nussig – also gemessen an dem, was man ohne Mehl und echten Zucker halt so produzieren kann. 😉 (Sorry, ich bin von meinen Geschmacksknospen her eben eher im Team „Kohlenhydrate! Butter, Zucker, Mehl – yeah, gimme moooore!!“ zu finden.)
Mir persönlich steht der leicht kühle, fast mentholige, schmelzende Geschmack und das Mundgefühl des Erythrit etwas im Weg, die hier für mich wirklich erstaunlich stark zum Vorschein kommen. Beim Testbacken hatte ich auch noch eine Menge Kardamom mit drin, der meiner Ansicht nach auch nicht zu diesem Minzgefühl passt – vielleicht war es auch das. Im Rezept ist diese Zutat deswegen in Klammern gesetzt.
Der Liebste hingegen fand gerade diesen Aspekt wirklich lecker. Dunkle Schokolade und Menthol passt ja eigentlich auch gut. So verschieden sind Geschmäcker.. ich denke aber der zu beschenkenden Person wird es auch gefallen.
Wahrscheinlich werde ich die kleinen Kekse noch zusätzlich in hochprozentige Zartbitterschokolade tauchen, ich glaube das könnte den notwendigen Schliff geben.
Rezept für glutenfreie & zuckerfreie Haselnuss-Schokokekse
(Für circa 30 Stück)
2 Eier (L)
150 g Erythrit*
100 g geriebene Haselnüsse
40 g echtes Kakaopulver
20-40 g (2-4 EL) Wasser (optional)
(Optional: 1/4 TL frisch gemahlener Kardamom*)
Zubereitung
- Eier und Erythrit mit einem Schneebesen verschlagen, bis die Masse etwas andickt und schaumig ist.
- Falls man Kardamom mitverarbeiten möchte, den frisch gemahlenen oder im Mörser gestampften Kardamom nun mit dem Kakaopulver vermischen und in die Eimasse einarbeiten.
- Die gemahlenen Haselnüsse untermischen. Sollte die Masse zu fest sein, kann man jetzt noch nach und nach 20-40 g (2-4 EL) Wasser einrühren.
- Mit Hilfe von zwei Teelöffeln die Keksmasse in kleinen Klecksen auf ein mit Backpapier bezogenes Blech setzen.
- Im vorgeheizten Ofen bei 150° (Umluft) für 15 Minuten backen, herausnehmen, auf dem Blech abkühlen und fest werden lassen und abschließend luftdicht in Dosen verpacken.
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